Trübe Aussichten für die Zukunft?

In diesem oft sonnigen Herbst sehen viele Menschen dem kommenden Winter mit großer Besorgnis entgegen. Energieknappheit und Teuerung belasten die Menschen. Kommt ein Winter des Frierens und des Hungerns? Nicht nur der gesellschaftliche Friede ist in Gefahr. Der Krieg im Osten Europas könnte eskalieren. Sogar der Albtraum eines Atomkriegs kann nicht mehr absolut ausgeschlossen werden. Vieles, was bisher sicher schien, wurde höchst ungewiss. Unser Wohlstand ist in Gefahr, zu zerbröseln.

Die unmittelbaren Gründe dieser Misere haben wohl viel mit Politikern zu tun, denen es um ihren eigenen Vorteil oder auch um Ideologie, nicht aber um das Wohl der Menschen geht. Ich möchte hier aber nicht über die Politiker schimpfen, sondern den Blick auf tiefere Ursachen richten.

In Europa oder im „Westen“ leben wir in einer Welt, die Gott aus dem Leben verbannt hat. Auch wenn es begrüßenswert erscheint, dass die Macht der offiziellen Kirchen beträchtlich geschrumpft ist, da das Werk dieser Organisationen stark zu einer entstellten Vorstellung über das Christentum beigetragen hat, ist das, was an die Stelle des Staatskirchentums getreten ist, vielleicht noch schlimmer. Die „Großkirchen“ laufen in Ermangelung einer eigenen Überzeugung ohnehin jedem Zeitgeist nach und sind weitgehend außerstande, einen Beitrag zur Unterscheidung von Gut und Böse zu leisten.

Wo Gott kein Thema ist, setzen die meisten Menschen ihr Vertrauen in materielle Werte. Man versucht, die Sehnsucht nach Spiritualität durch verwaschene pantheistische Vorstellungen – öfters auch in esoterischem Gewand – zu stillen. Manche befragen auch die Sterne, die ihnen aber keine Antwort geben können. Die Sehnsucht nach Ewigkeit und bleibender Gerechtigkeit führt zum Glauben an die Reinkarnation, die man vielleicht mehr wünscht als wirklich glaubt. Man will die innere Leere, die in gewisser Weise ein Schrei nach Gott ist, irgendwie füllen. Den Glauben an einen persönlichen Gott, der den Menschen zu einer tiefen Beziehung ruft, will man aber doch nicht. Man ist einerseits von der Heuchelei der offiziellen „Christen“ abgestoßen, andererseits gibt es vielleicht auch eine Angst davor, sein Leben nicht mehr nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können, wenn Gott uns seinen Willen unmissverständlich zeigt.

Wo Gott abgelehnt wird, verschwinden auch die Werte, die unser Leben wertvoll machen. So wird die uns von Gott geschenkte Würde relativiert. Den schwächsten Menschen wird im Namen der Freiheit das Recht auf Leben abgesprochen. Das Recht auf den „eigenen Bauch“ führt zum massenhaften Töten ungeborener Menschen. Die Kinder, die die gefährlichste Phase ihres jungen Lebens dank einer liebenden Mutter heil überstanden haben, sind bald weiteren Gefährdungen ausgesetzt. Gottlose Ideologen setzen alles daran, Kinder möglichst früh mit Konzepten der Sexualität zu konfrontieren, bei denen das Wichtigste, nämlich die Liebe, fehlt. Man will den Kindern möglichst schnell ihre Unschuld rauben. Der Kampf gegen die Schöpfungsordnung führt zu neuartigen Konzepten der Geschlechter. Es gibt nicht mehr nur Mann und Frau, sondern eine wachsende Vielzahl konstruierter „Geschlechter“. Im Namen einer falschen „Freiheit“ werden Menschen zu Sklaven widergöttlicher Ideologien.

Der Kampf gegen das Leben betrifft auch die Alten, deren Leben in immer mehr Ländern durch „Sterbehilfe“ bedroht wird. Wo das Leben nicht mehr als ein Geschenk Gottes betrachtet wird, beginnt man zu unterscheiden, welches Leben wertvoll ist und den Schutz der Gesellschaft verdient und welches Leben man zerstören darf. Man hat Gott, dem Herrn über Leben und Tod, den Krieg erklärt.

Eine Gesellschaft, die weitgehend nur materielle Werte kennt, kann auf Dauer keinen Bestand haben. Die oft genannten „Werte“ des Westens bestehen neben den materiellen Werten vor allem in sexueller Unmoral und dem Töten unschuldiger Menschen, das vom EU-Parlament im Juni 2021 sogar zu einem „Recht“ erhoben wurde. Andere Rechte, wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit wurden den Menschen gerade von den „fortschrittlichen“ Politikern während der vergangenen Jahre ohne jeglichen Skrupel genommen.

Mir liegt der Gedanke nicht fern, dass eine uns bevorstehende schlechte bis katastrophale Zeit ein Strafgericht Gottes sein kann. Das bedeutet nicht, dass Gott Katastrophen bewusst schickt oder verursacht. Das Unglück wird von den Menschen selbst gewirkt. Wo das Recht auf Leben mit Füßen getreten wird, vernichtet eine Gesellschaft ihr eigenes Fundament. Wo die Familie, die auf der selbstlosen Hingabe eines Mannes und einer Frau zueinander beruht, bewusst durch Ideologien zerstört wird, richtet sich eine Gesellschaft selbst zugrunde. Aus Egoismus wird keine Liebe entstehen.

Ich weiß nicht, was kommen wird. Vielleicht wird die materielle Situation nicht so schlimm sein, wie es befürchtet wird. Es könnte uns aber auch eine große Katastrophe ins Haus stehen. Eines ist aber klar: Wer Gott den Krieg erklärt, zerstört sich selbst und seine Zukunft. Auch wenn der materielle Schaden in dieser Welt nicht eintritt, so bleibt doch die ewige Gottesferne als Konsequenz.

Der einzige Ausweg ist die Umkehr zu Gott. Die große Masse wird diesen Weg leider nicht gehen. Doch jeder Einzelne, der sein Leben Gott anvertraut und sich von seinen Sünden abwendet, erfährt dadurch Gottes Hilfe und empfängt eine Hoffnung nicht nur für diese Welt, sondern über den Tod hinaus. Inmitten einer Welt voller Unsicherheit ist Gott der Fels, auf dem der Gläubige geborgen ist. Mitten in der Dunkelheit darf er Gottes Licht sehen.

Gott will Hoffnung schenken. Der Mensch muss sich dafür öffnen. Dann sind die Aussichten nicht trübe, sondern hell.

Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke – Spruch des HERRN -, Gedanken des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. (Jeremia 29,11)

Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!
(Apostelgeschichte 2,40)

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