Bibel und Koran stimmen darin überein, dass in beiden Büchern Jesus als einziger Mensch „Wort Gottes“ genannt wird.
Im Koran handelt es sich um folgende Stellen:
Als die Engel sagten: „O Maryam, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm, dessen Name al-Masih ‚Isa, der Sohn Maryams ist, angesehen im Diesseits und Jenseits und einer der (Allah) Nahegestellten.“ (Sure 3,45)
O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Allah nur die Wahrheit aus! al-Masih ‚Isa, der Sohn Maryams, ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm. (Sure 4,171a)
Im Neuen Testament spricht der Anfang des Johannesevangeliums von Jesus als dem Wort Gottes:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. […] Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannesevangelium 1,1-4.14)
Auch wenn in diesem Text der Name „Jesus“ nicht ausdrücklich genannt ist, so ist doch offensichtlich, dass es hier um ihn geht.
Es ist über die Maßen erstaunlich, dass ein sterblicher Mensch einen solch einzigartigen Titel erhält. Wenn Jesus das Wort Gottes ist, dann heißt das doch, dass er direkt von Gott kommt, so wie auch bei jedem Menschen sein gesprochenes Wort unmittelbar von ihm kommt. Das heißt, dass wir in Jesus den Willen Gottes ganz direkt erkennen können.
Keiner der Propheten vor Jesus wird „Wort Gottes“ genannt. Sie waren offen für Gottes Wort, und so konnte Gott die Propheten als seine Werkzeuge verwenden, die sein Wort den Menschen verkünden sollten.
Auch für Mohammed verwendet der Koran niemals diesen Titel. Einzig und allein Jesus Christus wird „Wort Gottes“ genannt. Deshalb erscheint es etwas eigenartig, wenn es in Sure 4,171 heißt, dass Jesus „nur“ der Gesandte Gottes und sein Wort ist. Es gab weder vor noch nach Jesus einen Menschen, der das Wort Gottes war. Und es wird auch nie mehr einen geben.
Nach der islamischen Überlieferung empfing Mohammed den Koran nicht direkt von Gott, sondern vom Engel Gabriel. Es gab einen Mittler zwischen Gott und Mohammed.
Jesus hingegen kam als das Wort Gottes direkt von Gott. Er brachte nicht nur Gottes Wort. Er war (und ist noch immer) Gottes Wort. Sein ganzes Leben, alle seine Worte und Taten waren und sind eine einzige Einladung, zu Gott, unserem Schöpfer, zurückzukehren.
Weil Jesus das Wort Gottes in Person ist, ist es auch unmöglich, dass seine Worte vergehen. Er hat das in Markus 13,31 auch ausdrücklich gesagt:
Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
Darum dürfen wir all seinen Worten, die wir im Evangelium lesen, voll vertrauen und ihm folgen.
Eine weitere Annäherung an dieses Thema mit etwas anderen Gedanken findest du hier.