(Fortsetzung des 1. Teils)
Jungfrau, mächtig zu helfen / Du Hilfe der Christen
Von wem dürfen wir Hilfe erwarten?
Beim HERRN ist die Hilfe. Auf deinem Volk ist dein Segen. (Psalm 3,9)
Verbirg nicht dein Angesicht vor mir; weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! Du wurdest meine Hilfe. (Psalm 27,9a)
Unsre Seele hofft auf den HERRN; er ist unsere Hilfe und unser Schild. (Psalm 33,20)
Ja, du wurdest meine Hilfe, ich juble im Schatten deiner Flügel. (Psalm 63,8)
Wäre nicht der HERR meine Hilfe, bald würde meine Seele wohnen im Schweigen. (Psalm 94,17)
Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? 2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde erschaffen hat. (Psalm 121,1-2)
Unsere Hilfe ist im Namen des HERRN, der Himmel und Erde erschaffen hat. (Psalm 124,8)
Selig, wer den Gott Jakobs als Hilfe hat, wer seine Hoffnung auf den HERRN, seinen Gott, setzt. (Psalm 146,5)
Gut ist es, schweigend zu harren auf die Hilfe des HERRN. (Klagelieder 3,26)
Lasst uns also voll Zuversicht hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit! (Hebräer 4,16)
Gott ist es, der mächtig zu helfen ist. Er ist unsere Hilfe. Er lässt uns seine Hilfe auf verschiedene Weise zukommen, oft auch durch andere Gläubige. Auch Maria kann durch ihr Vorbild einem Christen zur Hilfe werden. Doch DIE Hilfe der Christen ist einzig Gott! Siehe auch den Beitrag Wer hilft?
Du Spiegel der Gerechtigkeit
Den Ausdruck „Spiegel der Gerechtigkeit“ habe ich in der Bibel nicht gefunden. Am ähnlichsten scheinen mir die Worte von Paulus an die Korinther:
Wir alle aber schauen mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn. (2 Korinther 3,18)
Eine andere Übersetzung lautet:
Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des Herrn Geist. (Schlachter 1951)
Paulus sagt das über alle Christen. Anders als Juden, die Jesus nicht als Herrn und Messias anerkennen, haben Nachfolger Jesu eine tiefere Erkenntnis Gottes und seiner Herrlichkeit, die ihr Wesen verändert. Dadurch wird jeder zu einem Spiegel der göttlichen Herrlichkeit, auch der Gerechtigkeit. Das trifft natürlich auch auf die Mutter des Herrn zu, sogar in einem besonderen Weise. Aber im Grunde ist jeder Jünger Jesu ein „Spiegel der Gerechtigkeit“.
Du Sitz der Weisheit
In der Kunst ist „Sedes sapientiae“ (Sitz der Weisheit) ein Ausdruck für Darstellungen Marias mit dem Jesusknaben, der verkörperten Weisheit, auf ihrem Schoß.
In der Tat ist in Jesus die göttliche Weisheit zu uns gekommen.
Aus ihm aber ⟨kommt es, dass⟩ ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung. (1 Korinther 1,30 Elberfelder)
Durch den Glauben hat jeder Christ Zugang zur göttlichen Weisheit, da Jesus in ihm wohnt. Auch Maria war in diesem Sinne „Sitz der Weisheit“, aber nicht deswegen, weil Jesus auf ihrem Schoße saß.
Im Zusammenhang der Lauretanischen Litanei hat der Titel „Sitz der Weisheit“ aber etwas Einzigartiges an sich, als ob Maria die Quelle der Weisheit wäre. „Sitz der Weisheit“ in diesem Sinn ist einzig Gott, in der mit Weisheit die Welt geschaffen hat (vergleiche Jeremia 10,12). Alle wahre Weisheit hat ihren Ursprung in ihm. Darum gilt für uns:
Zum Menschen aber sprach er: Sieh, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, das Meiden des Bösen ist Einsicht. (Ijob 28,28)
Du Ursache unserer Freude
Wir können uns aus vielerlei Gründen freuen. Ein großer Grund zur Freude ist auch das Leben Marias, ihr Gehorsam, ihre Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen. Durch sie hat Gott uns seinen Sohn, den Retter der Welt, geschenkt. Dazu passt, was Elisabeth, die Mutter Johannes des Täufers, bei ihrer Begegnung mit Maria sagte:
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. (Lukas 1,44)
Die Freude des ungeborenen Johannes hatte ihre Ursache in der Begegnung mit der Mutter des Herrn (vergleiche Lukas 1,43).
So ist die wahre Ursache unserer Freude in Gott. Selbst die Freude, die Ungläubige in ihrem Herzen erfahren, kommt von Gott.
Paulus sagte zu den Heiden in Lystra:
Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz. (Apostelgeschichte 14,17)
Mehr dazu in dem Beitrag Die Freude – Ein Gottesbeweis?
Immer wieder lesen wir in der Bibel über die Freude an Gott.
Hanna betete. Sie sagte: Mein Herz ist voll Freude über den HERRN. (1 Samuel 2,1a)
Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein. (Psalm 16,2)
Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. (Psalm 16,11)
Der HERR ist König. Es juble die Erde! Freuen sollen sich die vielen Inseln. (Psalm 97,1)
Israel soll sich freuen über seinen Schöpfer, die Kinder Zions sollen jubeln über ihren König. (Psalm 149,2)
An jenem Tag wird man sagen: Siehe, das ist unser Gott, auf ihn haben wir gehofft, dass er uns rettet. Das ist der HERR, auf ihn haben wir gehofft. Wir wollen jubeln und uns freuen über seine rettende Tat. (Jesaja 25,9)
Von Herzen freue ich mich am HERRN. Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. (Jesaja 61,10)
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! (Philipper 4,4)
Du Kelch des Geistes
Der ursprüngliche lateinische Text lautet: vas spirituale – „geistliches Gefäß“. Vom griechischen σκεῦος / skeúos her ist auch die Nebenbedeutung „Werkzeug“ möglich. Maria war in der Tat durch ihren Gehorsam ein Werkzeug des Heiligen Geistes. Wenn man das Gefäß auf ihren Leib deutet, so ist in ihrem Leib durch den Heiligen Geist das Wort Gottes Mensch geworden. In der Version von vatican.va steht „Tempel des Heiligen Geistes“. Nach den Worten des Apostels Paulus ist der Leib jedes Christen ein Tempel des Heiligen Geistes.
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst. (1 Korinther 6,19)
Das trifft gewiss auch auf Maria zu, auf sie sogar in besonderer Weise.
Du geheimnisvolle Rose
Hinter dem Titel „Rosa mystica“ steht Hohelied 2,1:
Ich bin eine Blume des Scharon, eine Lilie der Täler.
Die „Blume“ wird von den meisten deutschen Übersetzungen als Narzisse gedeutet. Neuere Forscher denken, dass eine Lilie gemeint sei, bei der „Lilie der Täler“ hingegen handle es sich um eine Lotusblume. Es gibt aber eine alte Tradition, die in dieser Blume eine Rose sieht. Mehrere englische Übersetzungen übersetzen heute noch mit „rose“.
Im Zusammenhang des Hohelieds spricht aber der Bräutigam, der in dem wohl ursprünglichen allegorischen Verständnis dieser Dichtung für Gott steht. Es wird hier also ein Bild, das für Gott steht, auf Maria uminterpretiert.
Um die Braut (Freundin), die das Volk Gottes symbolisiert, geht es erst in Vers 2:
Wie eine Lilie unter Disteln, so ist meine Freundin unter den Töchtern.
Auch hier ist nicht Maria gemeint, auch wenn im Mittelalter das Hohelied oft auf Maria hin interpretiert wurde.
Du starker Turm Davids
Auch der Turm Davids hat seinen Ursprung im Hohelied:
Wie der Turm Davids ist dein Hals, in Schichten von Steinen erbaut; tausend Schilde hängen daran, lauter Waffen von Helden. (Hohelied 4,4)
In einer Beschreibung der Braut wird ihr Hals mit dem Turm Davids verglichen. Mit dem Bild eines von David in Jerusalem erbauten Turms sollte wohl die Wehrhaftigkeit des Volkes Israel ausgedrückt werden.
Wenn die Braut im „angepassten Schriftsinn“ auf Maria bezogen wird, könnte man den Schluss ziehen, dass Maria die Abwehr der Kirche gegen die Feinde darstellt. Doch aus der Bibel gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt in diese Richtung. Hingegen wird Gott als „fester Turm“ angerufen:
Denn du bist meine Zuflucht, ein fester Turm gegen die Feinde. (Psalm 61,4)
Du elfenbeinerner Turm
Auch dieses Bild stammt aus dem Hohelied, aus einer anderen Beschreibung der Braut:
Dein Hals ist wie ein Turm aus Elfenbein. Deine Augen sind die Teiche zu Heschbon beim Tor von Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Libanonturm, der gegen Damaskus schaut. (Hohelied 7,5)
Die Symbolik dürfte ähnlich der des Turmes Davids in Hohelied 4,4 sein. Wenn das Elfenbein als Zierwerk am Äußeren des Turmes angebracht war, könnte ein Hinweis auf die Schönheit vorliegen. Ein Bezug zu Maria ergibt sich aus dem alttestamentlichen Text nicht.
Du goldenes Haus
Das goldene Haus könnte auf den Tempel in Jerusalem bzw. dessen Vorläufer, das Bundeszelt während der Wüstenwanderung. In beiden Heiligtümern wurde reichlich Gold verwendet.
Er überzog die Bretter mit Gold und machte Ringe aus Gold, die die Querlatten aufnahmen; auch die Querlatten überzog er mit Gold. (Exodus 36,34)
So überzog er das ganze Haus vollständig mit Gold; auch den Altar vor der Gotteswohnung überzog er ganz mit Gold. (1 Könige 6,22)
Den Tempel des Alten Bundes gibt es nicht mehr. Der neue Tempel ist die Gemeinde Gottes.
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Korinther 3,16)
Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat gesprochen: Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. (2 Korinther 6,16)
20 Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Eckstein ist Christus Jesus selbst. 21 In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr zu einer Wohnung Gottes im Geist miterbaut. (Epheser 2,20-22)
Maria ist ein Teil dieses Tempels, aber sie ist nicht der Tempel.
Du Bundeslade Gottes
Die Bundeslade war im alttestamentlichen Heiligtum der Ort, an dem die Tafeln mit den Zehn Geboten und einige andere wichtige Gegenstände aufbewahrt waren.
3 Hinter dem zweiten Vorhang jedoch war ein Zelt, das Allerheiligstes genannt wird, 4 mit dem goldenen Rauchopferaltar und der ganz mit Gold überzogenen Bundeslade; darin waren ein goldener Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, der Triebe angesetzt hatte, und die Bundestafeln; 5 über ihr waren die Kerubim der Herrlichkeit, die die Sühneplatte überschatteten. Doch es ist nicht möglich, darüber jetzt im Einzelnen zu reden. (Hebräer 9,3-5)
Durch die über der Deckplatte angebrachten Kerubim hat Gott zu Mose gesprochen.
Wenn Maria als „Lade des Bundes“ angerufen wird, ist wohl gemeint, dass ähnlich wie die Bundeslade die Gesetzestafeln enthalten hat, Maria während ihrer Schwangerschaft Jesus, den Urheber des Neuen Bundes, getragen hat. Der Neue Bund wurde ja im Blut Jesu geschlossen.
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (Lukas 22,20)
Die Gesetzestafeln in der Bundeslade kann man als Symbol für die alttestamentliche Offenbarung verstehen. In Jesus ist Gottes Wort nicht auf Tafeln aus Stein zu uns gekommen, sondern als lebender Mensch. Jesus ist Gottes Wort in Person. Insofern hat dieser Titel Marias eine gewisse Berechtigung. Im Neuen Testament finden wir dieses Bild jedoch nicht.
In Offenbarung 11,19 ist von einer Bundeslade im Himmel zu lesen – ohne jeglichen Bezug zu Maria.
Du Pforte des Himmels
Als Jakob vor seinem Bruder Esau floh, hatte er in Bet-El einen Traum. Er sah eine Leiter in den Himmel hinauf, an deren oberem Ende Gott war. Engel stiegen auf ihr auf und nieder (Genesis 28,10-22). Nachdem Jakob aus dem Schlaf erwachte, heißt es:
Er fürchtete sich und sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Er ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels. (Genesis 28,17)
Jesus hat diese Himmelsleiter auf sich selbst bezogen:
Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. (Johannes 1,51)
Er, der Menschensohn, ist der Weg zu Gott. Mehr dazu im Beitrag Die Himmelsleiter im Alten und im Neuen Testament.
Zum Bild der Pforte des Himmels passen auch folgende Worte Jesu:
7 Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. 8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 9 Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. (Johannes 10,7-9)
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Johannes 14,6)
In den Himmel, zu Gott, kommen wir nur durch Jesus. Er ist die wahre Pforte des Himmels. Bei aller Hochschätzung für Maria, kann man das nicht über sie sagen.
Du Morgenstern
An drei Stellen spricht das Neue Testament über den Morgenstern:
Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden und ihr tut gut daran, es zu beachten, wie ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. (2 Petrus 1,19)
[…] wie auch ich solche Macht von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm den Morgenstern geben. (Offenbarung 2,28)
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. (Offenbarung 22,16)
An allen drei Stellen ist mit dem Morgenstern Jesus gemeint, nicht seine Mutter.
Du Heil der Kranken
Im Alten Testament heißt es über Gott:
[…] Denn ich bin der HERR, dein Arzt. (aus Exodus 15,26)
Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. (Ezechiel 34,16a)
Jesus hat in seinem Dienst viele Kranke geheilt. In ihm haben sich die Worte des Propheten erfüllt:
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. (Jesaja 53,4a)
16 Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken, 17 damit sich erfüllen sollte, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen. (Matthäus 8,16-17)
Von Maria wird keine einzige Heilung eines Kranken berichtet. Das Heil der Kranken ist Jesus.
Du Zuflucht der Sünder
In der Bibel ist immer wieder von Gott als Zuflucht die Rede:
Der HERR ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist die Zuflucht meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen? (Psalm 27,1)
Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. (Psalm 46,2)
Denn du bist meine Zuflucht, ein fester Turm gegen die Feinde. (Psalm 61,4)
Vertraut ihm, Volk, zu jeder Zeit! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Denn Gott ist unsere Zuflucht. (Psalm 62,9)
Entreiß mich meinen Feinden, HERR zu dir nehme ich meine Zuflucht! (Psalm 143,9)
HERR, meine Kraft und meine Burg, meine Zuflucht am Tag der Not! (Jeremia 16,19)
Es steht hier nicht ausdrücklich, dass Gott die Zuflucht der Sünder ist. Doch ist er für alle, die sich zu ihm flüchten, eine Zuflucht, auch für die Sünder, die sich von der Sünde abkehren wollen.
Naht euch Gott, dann wird er sich euch nahen! Reinigt die Hände, ihr Sünder, läutert eure Herzen, ihr Menschen mit zwei Seelen! (Jakobus 4,8)
Über Maria steht darüber nichts in der Bibel. Sie selber hat Gott ihren Retter genannt (Lukas 1,47). Gott ist auch ihre Zuflucht. Marias Vorbild zu folgen, heißt, die Zuflucht bei Gott zu finden.
Jesus hat gesagt, dass er für die Sünder gekommen ist.
Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Matthäus 9,13)
Er ist für uns Sünder gestorben.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5,8)
Das Wort ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Von ihnen bin ich der Erste. (1 Timotheus 1,15)
Die Zuflucht der Sünder ist also nicht Maria, sondern Gott, insbesondere in seinem Sohn Jesus Christus.
Du Trost der Betrübten
Der Gläubige findet seinen Trost bei Gott:
Mehren sich die Sorgen in meinem Innern, so erquicken deine Tröstungen meine Seele. (Psalm 94,19)
Das ist mein Trost in meinem Elend: Dein Spruch hat mich belebt. (Psalm 119,50)
Ich bin es, ja, ich, der euch tröstet. Wer bist du, dass du dich fürchtest vor sterblichen Menschen, vor Menschen, die dahingegeben sind wie Gras? (Jesaja 51,12)
Seine Wege habe ich gesehen und will es heilen und führen, ihm und seinen Trauernden wieder Trost schenken. (Jesaja 57,18)
[…] um ein Gnadenjahr des HERRN auszurufen, einen Tag der Vergeltung für unseren Gott, um alle Trauernden zu trösten, […] (Jesaja 61,2)
Wie einen Mann, den seine Mutter tröstet, so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost. (Jesaja 66,13)
Der Gott der Geduld und des Trostes aber schenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß, […] (Römer 15,5)
3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes. 4 Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. 5 Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteilgeworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil. (2 Korinther 1,3-5)
Aber Gott, der die Niedergeschlagenen tröstet, hat auch uns getröstet, und zwar durch die Ankunft des Titus – […] (2 Korinther 7,6)
Gott tröstet durch Jesus Christus, er tröstet auch durch Brüder und Schwestern im Glauben. Gott hat sicher auch manche der Jünger durch Maria getröstet. Als Quelle allen Trostes ist der „Trost der Betrübten“ aber nur Gott, nicht Maria.