156 Und bestimme für uns in diesem Diesseits Gutes und auch im Jenseits! Gewiß, wir haben zu Dir zurückgefunden.“ Er sagte: „Mit Meiner Strafe treffe Ich, wen Ich will, aber Meine Barmherzigkeit umfaßt alles. Ich werde sie für die bestimmen, die gottesfürchtig sind und die Abgabe entrichten und die an Unsere Zeichen glauben, 157 die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium aufgeschrieben finden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“ (Sure 7,156-157)
Vers 157 ist der Grund, aus dem islamische Apologeten die Bibel durchforsten, um darin Hinweise auf ihren Propheten zu finden.
1 Der schriftunkundige Prophet
Diesem Vers wird auch entnommen, dass Mohammed ein Analphabet gewesen sein soll. Manchmal wird behauptet, dass man dieses arabische Wort auch anders verstehen kann. Ich enthalte mich mangels Arabischkenntnissen eines Urteils. Es erscheint mir jedoch seltsam, dass ein Kaufmann, der der Überlieferung zufolge auf seinen Geschäftsreisen bis nach Syrien gekommen ist, keine Ahnung von Lesen und Schreiben gehabt haben soll. Es stellt sich auch die Frage, warum Gott ausgerechnet einen schriftunkundigen Menschen zum Propheten berufen haben sollte. Wer nicht lesen konnte, hatte auch keinen Zugang zu den früheren Heiligen Schriften, die überdies bezeugen, dass Jesus der letzte Prophet war (mehr dazu in diesem Beitrag). Jesus und seine Jünger haben sich immer wieder auf die früheren Schriften berufen. Der „schriftunkundige“ Prophet konnte das mangels Kenntnissen dieser Schriften nicht.
2 In der Thora und im Evangelium
Vielleicht kam er gerade aufgrund seiner Schriftunkundigkeit zu der irrigen Annahme, dass die Thora und das Evangelium von ihm sprechen. Auf jeden Fall hat Sure 7,157 dafür gesorgt, dass islamische Apologeten seit Jahrhunderten die Bibel auf alle möglichen Hinweise auf ihren Propheten hin untersuchen und zu manchmal sehr bemerkenswerten Resultaten kommen. Ich habe mich mit etlichen dieser vermuteten biblischen Hinweise auf Mohammed beschäftigt. Die betreffenden Beiträge sind hier zu finden. Ich gehe daher in diesem Text nicht auf einzelne Fundstellen dieser Apologeten ein.
3 Er gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche
In Vers 157 heißt es weiterhin, dass dieser „schriftunkundige Prophet“ das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet.
Wie passt zu dieser Aussage, dass in Sure 33,37 Allah seinem Propheten gebietet, die geschiedene Frau seines Adoptivsohns Zaid zu heiraten?
Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest: „Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah“, und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest. Als dann Zaid keinen Wunsch mehr an ihr hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe hinsichtlich der Gattinnen ihrer angenommenen Söhne, wenn diese keinen Wunsch mehr an ihnen haben. Und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt. (Sure 33,37)
Derselbe Gott, der durch Jesus die Heirat einer geschiedenen Frau als Ehebruch gebrandmarkt hat, sollte seinem „schriftunkundigen Propheten“ gebieten, die geschiedene Frau seines Adoptivsohns zu heiraten?
Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann entlassen worden ist, begeht Ehebruch. (Lukas 16,18)
Hier wurde nicht das Rechte, sondern das Verwerfliche geboten. Mehr zu Sure 33 in diesem Beitrag. Überhaupt steht die koranische Regelung bezüglich Scheidung und Wiederheirat in einem offensichtlichen Widerspruch nicht nur zum Evangelium, sondern auch zur Thora, wie ich hier darzulegen versucht habe. Mohammed hat im Koran in 65,4 sogar die Ehescheidung von Kindern noch vor der Menstruation vorgesehen, was in sich einen „Eheschließung“ genannten Kindesmissbrauch voraussetzt. Mehr dazu hier.
Im Buch des „schriftunkundigen Propheten“ wird der bewaffnete Kampf gegen Ungläubige und Andersgläubige geboten:
Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen – von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde –, bis sie den Tribut aus der Hand entrichten und gefügig sind! (Sure 9,29)
Wiederum widerspricht der Koran den Worten Jesu, der gesagt hat:
Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. (Matthäus 26,52)
Auch die im Koran (5,38-39) angeordnete Bestrafung von Dieben durch das Abtrennen der Hände widerspricht der biblischen Offenbarung. Siehe dazu diesen Beitrag.
Diese Auswahl an Beispielen nur aus dem Koran soll zeigen, dass der „schriftunkundige Prophet“ keineswegs immer das Rechte geboten und das Verwerfliche verboten hat. Die außerkoranische Überlieferung bietet noch zahlreiche weitere Beispiele über unmoralische Anordnungen Mohammeds. Da geht es etwa um Befehle zur Ermordung von gewaltlosen Gegnern oder um die „Ehe“ des „Propheten“ mit einem neunjährigen Kind.
Vom „schriftunkundigen Propheten“ fehlt nicht nur jede Spur in der Thora und im Evangelium. Er hat auch keineswegs nur das Rechte geboten und das Verwerfliche verboten.
Der krönende Abschluss der Offenbarung Gottes ist in Jesus Christus geschehen, der tatsächlich ein vollkommenes Leben ohne jegliche Sünde gelebt hat. Er ist das endgültige Licht der Welt, das auch durch spätere „Offenbarungen“ nicht verdunkelt werden kann. Er ist es wert, ihm mit dem ganzen Leben nachzufolgen.
Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12)