„Pride Month“

Regenbogenfahne am Balkon der Hofburg, dem Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten

Juni ist der „Pride Month“, der Monat des Stolzes, in dem die Diversität gefeiert wird, als deren Symbol die Regenbogenflagge allgegenwärtig ist.

Was ist Stolz in den Augen Gottes? Gibt es etwas, worauf man berechtigt stolz sein kann? Kann man auf seine sexuelle Ausrichtung stolz sein?

In der Bibel finden wir das Wort „Stolz“ sowohl mit positiver als auch mit negativer Bedeutung. Das hebräische Wort גָּאוֹן / gā′ôn kommt in beiden Bedeutungen vor.

So ist in Psalm 47,5 mit dem „Stolz Jakobs“ das Land gemeint, das Gott seinem Volk Israel (= Jakob) geschenkt hat. Im Amos 6,8 hat dasselbe Wort eine negative Bedeutung. Entweder geht es dort um die aufrührerische Gesinnung Israels oder so wie in Psalm 47,5 um das Land, das aber nun wegen der Sündhaftigkeit ihrer Bewohner ein Objekt des Abscheus geworden ist. In Amos 8,7, wo Gott beim Stolz Jakobs geschworen hat, ist nicht ganz klar, was gemeint ist. Es könnte sogar Gott gemeint sein, der die Herrlichkeit seines Volkes ist, weil Gott sonst auch nur bei sich selber schwört. Oder es wird resignierend festgestellt, dass der Stolz Jakobs so eine fixe Größe ist, dass man sogar dabei schwören kann.

Wir finden im Alten Testament zahlreiche Stellen, in denen vor Stolz (auch mit anderen Wörtern als gā′ôn) gewarnt wird. Eine Auswahl:

Nicht bestehen die Stolzen vor deinen Augen; du hassest alle, die Unrecht tun. (Psalm 5,6)

Das Haus der Stolzen reißt der HERR nieder, den Grenzstein der Witwe aber macht er fest. (Sprichwörter 15,25)

Die hochmütigen Blicke der Menschen senkten sich und gebeugt wird sein der Stolz der Männer. Aber erhaben wird sein der HERR allein an jenem Tag. (Jesaja 2,11)

Dann werde ich am Erdkreis die Bosheit heimsuchen und an den Frevlern ihre Schuld. Dem Hochmut der Stolzen mache ich ein Ende und erniedrige die Hoheit der Tyrannen. (Jesaja 13,11)

Im Neuen Testament warnt Jakobus:

Doch er gibt noch größere Gnade; darum heißt es auch: Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade. (Jakobus 4,6)

Ähnlich Petrus:

Sodann, ihr Jüngeren: Ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber begegnet einander in Demut! Denn Gott tritt Stolzen entgegen, Demütigen aber schenkt er seine Gnade. (1 Petrus 5,5)

Dem Stolz wird die Demut gegenübergestellt. Das Wissen um die eigene Kleinheit und um die eigenen Grenzen bewahrt uns vor Stolz und Hochmut. Demut bedeutet nicht, dass man sich selbst und alles im eigenen Leben negativ und schlecht sehen muss. Aber sie lenkt den Blick auf den Geber aller guten Gaben, auf Gott.

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung oder Verfinsterung gibt. (Jakobus 1,17)

Die Haltung des Christen ist nicht Stolz, sondern Dankbarkeit.

Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. (1 Thessalonicher 5,18)

Weil alles Gute von Gott kommt, gebühren ihm die Ehre und der Ruhm.

Wer sich also rühmt, der rühme sich im Herrn. (2 Korinther 10,17)

Wenn man das Wort „Stolz“ mit einer positiven Bedeutung versteht, dann darf dieser „Stolz“ nie von der Dankbarkeit Gott gegenüber getrennt sein. Auch das Land Israel, der „Stolz Jakobs“, war Gottes Gabe.

In diesem Sinne „stolz“ kann man nur auf etwas sein, was in sich gut ist. Und das ist das Problem beim „Pride Month“. Man feiert den Stolz auf die Sünde.

Sexualität ist ein Teil der guten Schöpfung Gottes und hat ihren Platz in einer unauflöslichen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Gott hat sie geschenkt, damit das Leben weitergegeben werden kann. Mann und Frau haben in dieser Weise Anteil am Schöpfungswerk Gottes. Zugleich wird dadurch die Verbundenheit zwischen den Ehepartnern gestärkt und der Familie die nötige Stabilität geschenkt.

Alle anderen Formen der Sexualität, auch die praktizierte Homosexualität, sind nach der Bibel als Sünde zu beurteilen, die den Menschen von Gott trennt. Das mögen manche Kirchenmänner, die sich dem Zeitgeist verschrieben, aber dadurch den Heiligen Geist ausgesperrt haben, anders sehen.

Die Worte von Paulus sind jedoch klar:

18 Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. 19 Denn es ist ihnen offenbar, was man von Gott erkennen kann; Gott hat es ihnen offenbart. 20 Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar. 21 Denn obwohl sie Gott erkannt haben, haben sie ihn nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern verfielen in ihren Gedanken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. 22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren 23 und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen. 24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. 26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; 27 ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung. (Römer 1,18-27)

Paulus beschreibt diese Sünde als Folge der Ablehnung Gottes. Weil der Mensch nicht Gott die Ehre gibt, verliert er den gottgemäßen Maßstab, den ihm sein Schöpfer ins Gewissen geschrieben hat. Die Sexualität wird auf die Ebene des Lustgewinns reduziert. Das betrifft nicht nur die Homosexualität.

Mir ist bewusst, dass auch für manche Menschen, die nicht einfach ihre Lüste ausleben wollen, die Homosexualität ein ernsthaftes Problem ist. Ich möchte mich hier nicht mit der Frage beschäftigen, ob das eine Veranlagung ist oder ob das durch äußere Einflüsse entstanden ist. Für solche Menschen ist es wichtig, diese Sache ganz Gott anzuvertrauen. Es geht nicht darum, das Ziel in einer „Umpolung“ zu sehen, sondern mit Gottes Hilfe über dieser Neigung zu stehen. Genauso wie ein heterosexueller Eheloser seine Sexualität durch Enthaltsamkeit unter Kontrolle haben kann, ist das auch bei jemandem mit gleichgeschlechtlicher Neigung möglich. Jesus hat verheißen, den Sieg über die Sünde zu schenken. Gott schenkt ein reines Herz und aufrichtige Liebe, was etwas völlig anderes als das Ausleben der Sexualität ist.

Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch! (1 Petrus 5,7)

Zurück zum „Pride Month“. Das öffentliche Feiern sexueller Abartigkeit ist gewiss keine Hilfe für die Menschen, die in gottgewollter Weise mit dem Problem der Homosexualität umgehen wollen. Das öffentliche Zelebrieren der Sündhaftigkeit ist ein Ärgernis und ein Ausdruck der Rebellion gegen den guten Schöpfer.

17 Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! 18 Sie sind verfinstert in ihrem Sinn. Sie sind dem Leben Gottes entfremdet durch die Unwissenheit, in der sie befangen sind, durch die Verhärtung ihres Herzens. 19 In ihrer Haltlosigkeit gaben sie sich der Ausschweifung hin, um jede Art von Unreinheit in Habgier zu vollführen.
20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt. 21 Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in Jesus. 22 Legt den alten Menschen des früheren Lebenswandels ab, der sich in den Begierden des Trugs zugrunde richtet, 23 und lasst euch erneuern durch den Geist in eurem Denken! 24 Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit! (Epheser 4,17-24)

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