12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: 13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. 14 Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, 15 dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt. 16 Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. 17 Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde aufgerichtet habe. (Genesis 9,12-17)
Am Ende der Sintfluterzählung im Buch Genesis finden wir diese Worte, in denen Gott über den Bund spricht, den er mit dem Menschen und allen lebenden Wesen der Erde geschlossen hat. Es ist ein Bund des Friedens. Obwohl der Mensch durch seine Sünden Gott den Krieg erklärt hat, bietet Gott ihm seinen Frieden an.
In anthropomorpher Ausdrucksweise heißt es über Gott, dass er, wenn der Bogen in den Wolken steht, er auf diesen blicken und seines ewigen Bundes gedenken werde. Der ewige Gott braucht keinen Regenbogen, um sich an seinen Bund zu erinnern. Er, der Gott der Liebe (1 Johannes 4,8), der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes (2 Korinther 1,3), will nichts mehr als den Frieden mit seinen Geschöpfen. Bei ihm gibt es keine Veränderung oder Verfinsterung (Jakobus 1,17).
Für uns jedoch könnte der Regenbogen eine Erinnerung an den Friedensbund sein, den Gott mit uns geschlossen hat. Er könnte ein Anstoß sein, darüber nachzudenken, wo wir gegen diesen Bund gehandelt haben. Der Anblick des Regenbogens kann uns auch zur Dankbarkeit motivieren. Wir dürfen Gott für alles Gute danken, das er uns geschenkt hat, für alles Kleine und alles Große. Das größte Geschenk ist, dass er in seinem Sohn Jesus Christus zu uns gekommen ist, uns in der vollkommenen Hingabe seines Sohnes den ewigen Frieden anbietet.
Freilich brauchen wir dazu nicht auf den nächsten Regenbogen zu warten. Jeden Tag unseres Lebens sollen und dürfen wir vor Ihm leben. Ein Regenbogen kann aber ein zusätzlicher Anlass sein, unsere Gedanken auf unseren Schöpfer zu richten.
Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde dieses wunderschöne Symbol des Friedens aber seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt und in sein Gegenteil verdreht. Er wurde zum Symbol der sogenannten sexuellen Freiheit, vor allem der Homosexualität. Letztlich führt diese „Freiheit“ aber zur Versklavung unter die Triebe. Sie wird zur Kriegserklärung gegen Gott, der den Menschen als Mann und Frau schuf, mit dem Auftrag, fruchtbar zu sein und sich zu mehren (Genesis 1,28). Gerade in der Weitergabe des Lebens findet die Sexualität ihren tiefsten Sinn. Die Farben des Regenbogens wurden zum Ausdruck dafür, dass man sich nicht unter Gottes Gebote unterordnen will, der in seiner Schöpfungsordnung der Sexualität ihren Platz in einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegeben hat, die ihr Ende erst im Tod findet.
Der kopierte Regenbogen führt nicht zu einer tiefen Erfüllung und bleibendem Glück. Kurzfristige Lust bringt nicht den tiefen Frieden der Seele. Diesen Frieden finden wir nur bei Gott unter dem Symbol des echten Regenbogens. Dazu bedarf es einer tiefen Umkehr, einer Abkehr von allem, was den Geboten Gottes widerspricht.
Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt? (Römer 2,4)