Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. (1 Korinther 3,11)
In der Christengemeinde von Korinth gab es das Problem, das sich viele zu wenig an Jesus und zu sehr an den Menschen, die seine Botschaft verkündigt haben, orientiert haben. Darum war der Fokus mehr auf Petrus (Kephas), Apollos oder Paulus als auf Jesus.
10 Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid vielmehr eines Sinnes und einer Meinung! 11 Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12 Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus – ich zu Apollos – ich zu Kephas – ich zu Christus. 13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? (1 Korinther 1,10-13)
Obwohl es keine Unterschiede in den Lehren gab, sah Paulus die Einheit der Gemeinde bedroht. Petrus, Apollos und Paulus verkündeten dasselbe Evangelium. Menschen neigen aber dazu, sich an bestimmten Persönlichkeiten zu orientieren. In Korinth war schon sichtbar, dass es zu Differenzen zwischen den Anhängern der verschiedenen Verkünder gekommen war. Darum mahnte Paulus in Vers 10 zur Einheit. Sie sollten eines Sinnes und einer Meinung sein, keine Spaltungen dulden. Es muss immer um Jesus gehen, nicht um Sympathien zu seinen Dienern.
Im dritten Kapitel des Briefes kommt Paulus wieder auf die Spaltungen zu sprechen.
3b Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen? 4 Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, urteilt ihr da nicht zu menschlich? 5 Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid, und jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat: 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen. 7 So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. 8 Wer pflanzt und wer begießt: Beide sind eins, jeder aber erhält seinen eigenen Lohn entsprechend seiner Mühe. 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. 10 Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut. 11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. (1 Korinther 3,3b-11)
Wiederum betont Paulus die Einheit, die zwischen Apollos und ihm herrscht. Sie haben nicht gegeneinander gearbeitet, sondern einander ergänzt. Durch die Verkündigung von Paulus wurde die Gemeinde in Korinth gegründet (Apostelgeschichte 18,1-18), Apollos hat nach der Abreise des Apostels dessen Arbeit fortgesetzt (Apostelgeschichte 18,27-28). Paulus drückt das durch zwei Bilder aus. Er vergleicht die Gemeinde mit einem Ackerfeld, auf dem Paulus gepflanzt und Apollos begossen hat, aber Gott das Wachstum geschenkt hat. Dann kommt noch der Vergleich mit einem Bau, dessen Fundament Paulus gelegt hat. Dieses Fundament ist aber nicht Paulus, sondern Jesus Christus, den Paulus verkündigt hat.
Wenn Paulus in Epheser 2,20 schreibt, dass die Gemeinde auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut ist, dann ist dort die Lehre gemeint, die von den Aposteln verkündet wurde, die Lehre, deren wesentlicher Inhalt Jesus Christus ist.
Das einzige Fundament der Gemeinde ist Jesus Christus. Einen anderen Grund kann niemand legen. Die Apostel, die in ihrer Lehre dieses Fundament gelegt haben, haben keine Nachfolger. Es gibt keinen Nachfolger von Paulus, ebenso wenig von Petrus, zu dessen Nachfolger sich die römischen Päpste deklariert haben, die sich in ihrer Hybris als „Heiliger Vater“ ansprechen lassen. Doch wer in solch grundsätzlicher Weise den Worten Jesu ungehorsam ist, der außer Gott keinen „Heiligen Vater“ kannte (Johannes 17,11), baut gewiss nicht auf dem von den Aposteln gelegten Fundament auf, das Jesus Christus ist.
Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist!
(1 Petrus 2,4)