Die letzten Worte von Stephanus und Mohammed

Manchmal sagen die letzten Worte eines Menschen viel über ihn, seinen Lebensinhalt, seine Ziele aus. Ich möchte hier die Worte von Stephanus, der der Erste war, der sein Bekenntnis zu Jesus mit dem Leben bezahlen musste, mit den von Buchari überlieferten letzten Worten Mohammeds vergleichen.

Stephanus war ein griechischsprachiger Judenchrist in Jerusalem, der durch seine Verkündigung des Evangeliums auf viel Ablehnung und Feindschaft gestoßen ist.

8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. 9 Doch einige von der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und Leute aus Kilikien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten; 10 aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen. 11 Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört, wie er gegen Mose und Gott lästerte. 12 Sie hetzten das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein, packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat. 13 Und sie brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden. 14 Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns Mose überliefert hat. 15 Und als alle, die im Hohen Rat saßen, gespannt auf ihn blickten, erschien ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels. (Apostelgeschichte 6,8-15)

Stephanus ging in seiner in Apostelgeschichte 7 überlieferten Antwort nicht direkt auf diese Vorwürfe ein, zeigte aber in einem Überblick über die Heilsgeschichte von Abraham bis Salomo, dass er Mose nicht ablehnte, sondern an den von Mose verkündeten Propheten wie ihn glaubte (Vers 37). Im Hinblick auf den Tempel wies er durch ein Zitat aus Jesaja 66,1 darauf hin, dass der Höchste nicht in dem, was von Menschenhand gemacht ist, wohnt (Vers 48). Darauf folgte eine Anklage, in der Stephanus seine Gegner mit harten Worten beschuldigte, sich ebenso wie ihre Väter dem Heiligen Geist zu widersetzen, was sich in der Ermordung der Propheten und Jesu gezeigt hat.

51 Ihr Halsstarrigen, unbeschnitten an Herzen und Ohren! Immerzu widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, eure Väter schon und nun auch ihr. 52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, 53 ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt. (Apostelgeschichte 7,51-53)

Möglicherweise gab es vor den in Vers 51 angeführten Worten eine Reaktion der Gegner auf das, was Stephanus in Hinblick auf den Tempel gesagt hatte, die Lukas aber nicht überliefert hat. Man könnte meinen, dass Stephanus seine Gegner bewusst herausfordern wollte. Die Folgeverse zeigen aber, was seine wahre Motivation war.

54 Als sie das hörten, waren sie in ihren Herzen aufs Äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen gegen ihn. 55 Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen 56 und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. 57 Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, 58 trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. 59 So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! 60 Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er. (Apostelgeschichte 7,54-60)

Seine harten Worte hatten den Sinn, sie aufzurütteln und sie so zur Umkehr zu bewegen. Stephanus hat nicht gegen sie gekämpft, sondern für sie. Er wollte ihr Heil und nicht ihr Verderben. Darum hat er vor seinem Tod für sie gebetet, dass Gott ihnen die Sünde nicht anrechnen möge. Es war ein Gebet um ihre Bekehrung. Im Falle von Saulus (Paulus) hat sein Gebet reiche Frucht getragen. Der Verfolger wurde zu einem Verkünder des Evangeliums, der selber mit vielen Leiden und letztlich mit seinem Tod die Wahrheit der Botschaft Jesu bezeugt hat. Überdies hat Stephanus durch sein Gebet zu Jesus seinen Glauben an die Gottheit Jesu bekannt, die keinesfalls eine Erfindung von Paulus ist.

Wie war es bei Mohammed?

Nach der islamischen Überlieferung hat Mohammed seinen Tod auf eine vergiftete Mahlzeit zurückgeführt, mit der ihn eine Jüdin, deren Familie er ausgerottet hatte, töten wollte. Mehr dazu gibt es in einem eigenen Beitrag.

Über die letzten Worte Mohammeds schreibt Sahih al-Buchari:

`Aischa und `Abdullah bin `Abbas erzählten:
Als der letzte Augenblick des Lebens des Gesandten Allahs kam, begann er seine ‚Khamisa‘ (vermutlich eine Art Decke?) auf sein Gesicht zu geben, und als ihm heiß und kurzatmig wurde, nahm er sie von seinem Gesicht weg und sagte: „Möge Allah die Juden und Christen verfluchen, weil sie Anbetungsstätten auf den Gräbern ihrer Propheten gebaut hatten.“ Der Prophet warnte (Muslime) vor dem, was jene getan hatten. (Sahih al-Buchari 435, 436)

An anderer Stelle erwähnt Buchari andere letzte Worte Mohammeds, nämlich:

„Allah, der höchste Gefährte“ (aus Sahih al-Buchari 4463)

Diese beiden Versionen müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Mohammed konnte ja beides gesagt haben.

Es gibt einige interessante Parallelen zwischen Stephanus und Mohammed. Beide haben das Problem von Kultgebäuden thematisiert und in beiden ging es um den Tod von Propheten. Allerdings ist nicht klar, ob Mohammed an die Märtyrer unter den Propheten gedacht hat. Der Vorwurf an die Juden, dass diese die Propheten getötet hätten, kommt im Koran aber wiederholt vor, z. B. in Sure 2,61:

[…] Und es wurde ihnen Erniedrigung und Elend auferlegt, und sie zogen sich den Zorn von Allah zu. Dies, weil sie stets Allahs Zeichen verleugneten und die Propheten ohne Recht töteten; dies, weil sie sich widersetzten und stets übertraten.

Stephanus hätte auch den Bau von christlichen Kultgebäuden abgelehnt, weil dadurch die Anbetung vom Leben getrennt wird. Wie wenig haben wohl die Leute von seiner Botschaft verstanden, die ausgerechnet ihm zu „Ehren“ den Stephansdom in Wien erbaut haben.

Doch wie unterschiedlich waren die Konsequenzen, die für Stephanus und Mohammed aus einer ähnlichen Botschaft erwachsen sind!

Stephanus hat für seine Mörder um Vergebung gebeten, Mohammed hat die Menschen verflucht. Auch die allermeisten Muslime stehen unter seinem Fluch, befindet sich doch die zweitwichtigste Anbetungsstätte des Islams, die Prophetenmoschee in Medina, ausgerechnet über seinem Grab.

Stephanus ist dem Beispiel seines Herrn gefolgt, der am Kreuz für seine Feinde gebetet hat.

Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! (Lukas 24,34)

Wem sollen wir folgen? Jesus, der gekommen ist, um Versöhnung, Liebe und Vergebung zu bringen, und deswegen wie ein von Gott Verfluchter (ohne jedoch wirklich verflucht zu sein) gestorben ist, oder Mohammed, dessen Tod indirekt die Folge seiner mörderischen Kriegszüge war und noch in der Stunde seines Todes andere verflucht hat?

Stephanus hat mit seinem Tod das Evangelium bezeugt und bestätigt. Mohammed, dessen Botschaft angeblich das Evangelium bestätigen soll (Sure 3,3), hat noch in seiner letzten Stunde gezeigt, dass seine Gesinnung nicht die Gesinnung Jesu war.

27 Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! 28 Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! (Lukas 6,27-28)

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