Zuletzt sandte er seinen Sohn …

Im Gleichnis von den Winzern in Matthäus 21,33-46 erzählt Jesus von Winzern, die im Weinberg eines Gutsbesitzers arbeiteten. Als dieser Knechte sandte, um die Früchte des Weinbergs zu holen, wurden die Knechte misshandelt oder sogar getötet. Der Gutsherr sandte wiederum Knechte, denen es genauso schlecht erging.

Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. (Matthäus 21,37)

Doch dem Sohn ging es nicht besser als den Knechten. Er wurde aus dem Weinberg hinausgeworfen und umgebracht.

In diesem Gleichnis hat Jesus einen Aspekt der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel erzählt. Gott hat immer wieder Propheten gesandt, die meist auf Ablehnung stießen.

In seiner Liebe hat Gott dann sogar seinen Sohn gesandt, der auch abgelehnt und getötet wurde.

Es ist hier zu beachten, mit welchem Ziel der Sohn gesandt wurde. Das Ziel war nicht, dass er getötet werde, sondern dass er von den Winzern respektiert würde und er die Früchte entgegennehmen könnte.

So war es auch für Jesus nicht das Ziel, dass er getötet werde, sondern er wollte sein Volk zu Gott führen, wie er es auch in Matthäus 23,37 sagte:

Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt.

Hätte sein Volk Jesus als den von Gott gesandten Messias anerkannt, dann wäre er nicht getötet worden. Die Erlösung wäre dennoch nicht gescheitert. Wenn Israel Jesus gefolgt wäre, wäre das ein großes Zeugnis für alle anderen Völker gewesen. Gott hätte auf diese Weise seine Liebe zu den Menschen aller Nationen tragen können. Weil das aber nicht so geschehen ist, können wir auch nicht genau sagen, wie es in diesem Fall gewesen wäre. Doch wäre die Bekehrung Israels keinesfalls ein Hindernis für die Erlösung gewesen.

Gott wusste von Ewigkeit her, wie es kommen würde. Die traurige Tatsache, dass der Messias von einem großen Teil seines Volkes abgelehnt werden würde, ja, dass er getötet werden würde, war Gott schon seit Ewigkeit bekannt. Deswegen konnte er durch seine Propheten auch schon im Vorhinein darüber sprechen, auch wenn es anders besser gewesen wäre.

Gott hat sich aber nicht bei der Bosheit belassen, die die Menschen in ihrer freien Entscheidung vollbracht haben. Gott hat aus dem Bösen Gutes gemacht. Die vollkommene Liebe Jesu, der bereit war, sein Leben ganz für Gott und auch die Menschen hinzugeben, bewirkt die Erlösung. Deswegen ist sein Tod, sein Blut, so kostbar. Durch die Auferstehung wurde der Sieg der Liebe offenbar.

Der Tod Jesu war nicht das erste Ziel seiner Sendung. Doch er war angesichts der menschlichen Bosheit der Höhepunkt seiner liebevollen Hingabe, durch die er ewiges Leben für alle gebracht hat, die an ihn glauben.

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. (Johannes 10,10b)

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