Johannes der Täufer und Mohammed

Allgemeines

Johannes der Täufer wird auch im Koran als einer der Propheten erwähnt. Wir erfahren mehr über die Umstände seiner Geburt (Sure 3,38-41; 19,2-15; 21,89-90), wobei diese Information weitgehend auf apokryphe Quellen zurückzugehen scheint. Der Koran schweigt aber über sein Wirken als Prophet, seinen Aufruf zur Umkehr und Taufe (vergleiche Lukas 3,1-14) und seine Ankündigung des Messias (vergleiche Lukas 3,15-18). Auch über die Taufe Jesu durch Johannes lesen wir im Koran nicht. So erwähnt er auch nicht Gottes Wort an Jesus:“Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ (Markus 1,9-11)

Doch finden wir dieses positive Urteil über Johannes:

12b Und Wir ließen ihm noch als Kind die Urteilskraft zukommen, 13 Und Mitgefühl von Uns und Lauterkeit. 14 Er war gottesfürchtig Und pietätvoll gegen seine Eltern, er war aber nicht ein widerspenstiger Gewaltherrscher. 15 Und Friede sei über ihm am Tag, da er geboren wurde, und am Tag, da er stirbt, und am Tag, da er wieder zum Leben erweckt wird. (Sure 19,12b-15)

Jesus nannte Johannes mehr als einen Propheten:

9 Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. 10 Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bahnen wird. 11 Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer. (Matthäus 11,9-11a)

Zum Tod des Johannes

Dem Koran können wir nur entnehmen, dass Johannes im Frieden gestorben ist (19,15). Über die näheren Umstände seines Todes schweigt er.

Matthäus berichtet darüber:

1 Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. 2 Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferweckt worden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. 3 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen wegen der Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. 4 Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zur Frau zu haben. 5 Dieser wollte ihn töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. 6 Als aber der Geburtstag des Herodes war, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen. Und sie gefiel Herodes, 7 sodass er mit einem Eid zusagte, ihr zu geben, was immer sie sich wünschte. 8 Sie aber, angestiftet von ihrer Mutter, sagte: Gib mir hier auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers! 9 Und der König, der traurig wurde wegen der Eide und wegen der Gäste, befahl, den Kopf zu bringen. 10 Und er schickte und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. 11 Man brachte seinen Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen und sie brachte ihn ihrer Mutter. 12 Und seine Jünger kamen, holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie und berichteten es Jesus. (Matthäus 14,1-12)

Herodes Antipas hat Johannes gefangen genommen, weil dieser ihn wegen seiner Ehe mit der Frau seines Bruders kritisiert hat. Es fallen hier verschiedene Punkte zusammen. Herodes Antipas hatte seine eigene erste Frau verstoßen. Ebenso hatte Philippus seine Frau Herodias entlassen. Zusätzlich war es im jüdischen Gesetz ausdrücklich untersagt, die Frau seines Bruders zu heiraten (Levitikus 18,16).

Johannes war bereit, für seine prophetische Kritik am Herrscher ins Gefängnis zu gehen, ja sogar zu sterben. Die Wahrheit Gottes war ihm wichtiger als seine Freiheit und sein irdisches Leben.

Im Leben Mohammeds gab es eine ähnliche Situation wie bei Herodes Antipas. Er hat die Frau seines Adoptivsohnes geheiratet. Mohammed hat zwar keine seiner Frauen entlassen. Aber Zaid, sein Adoptivsohn hat sich, um Mohammeds Wunsch nach seiner Frau zu erfüllen, von ihr getrennt. Was tat Mohammed? Er versteckte seine eigenen Wünsche hinter einem angeblichen Befehl Allahs.

Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest: „Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah“, und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest. Als dann Zaid keinen Wunsch mehr an ihr hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe hinsichtlich der Gattinnen ihrer angenommenen Söhne, wenn diese keinen Wunsch mehr an ihnen haben. Und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt. (Sure 33,37)

Mehr zur Sure 33 gibt es hier.

Ein großer Unterschied zwischen Herodes Antipas und Mohammed bestand darin, dass Mohammed deutlich nach Jesus gelebt hat. Durch die Worte Jesu hat Gott endgültig klar gemacht, dass Ehescheidung Sünde ist und die Ehe mit einer Geschiedenen Ehebruch.

Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann entlassen worden ist, begeht Ehebruch. (Lukas 16,18)

Leider gab es im Fall Mohammeds keinen Mann Gottes, der ihn für diese Sünde kritisiert hätte. Hätte Mohammed anders reagiert als Herodes Antipas?

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