Selbstbestimmung?

In Deutschland soll es demnächst ein „Selbstbestimmungsgesetz“ geben, demzufolge man einmal jährlich durch eine Erklärung vor dem Standesamt eine Änderung des Geschlechtseintrages und der Vornamen möglich sein sollte. Aus Österreich ist mir nichts Derartiges bekannt. Doch ist damit zu rechnen, dass, wenn das einmal in Deutschland eingeführt wurde, auch Österreich spätestens einige Jahre danach nachziehen wird.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde den Menschen nicht nur in Deutschland das Recht auf Selbstbestimmung sehr stark eingeschränkt. Da wurde genau reguliert, wie viele Menschen sich aus wie vielen Hausständen zu welcher Gelegenheit treffen dürfen. Zeitweilig war nicht einmal die selbstbestimmte Entscheidung, sich auf eine Parkbank zu setzen, erlaubt. Ein übergriffiger Staat versuchte sogar, über die Körper der Menschen zu bestimmen. Möglichst alle sollten ein abtreibungsverseuchtes hochriskantes Genpräparat, das seine Hauptaufgabe, vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen, nicht erfüllte, verabreicht bekommen. In Deutschland bestand (und besteht teilweise immer noch) die Verpflichtung, sich diese Präparate injizieren zu lassen, nur für bestimmte Berufsgruppen. In Österreich war die allgemeine „Impfpflicht“ bereits Gesetz, das aber am Widerstand der Menschen gescheitert ist.

Dort, wo es angebracht gewesen wäre, die Menschen selbst bestimmen zu lassen, haben die Regierungen die Freiheit der Menschen, soweit sie konnten, eingeschränkt. Dort, wo der Mensch aufgrund seiner biologischen Gegebenheiten gar nichts bestimmen kann, soll er nun die Möglichkeit haben, zu bestimmen.

Wir leben wirklich in höchst seltsamen Zeiten. Die Freiheiten, die zum Menschen gehören, werden ihm genommen. Dafür werden ihm „Freiheiten“ eingeredet, die keine Freiheiten sind, sondern dem Menschen nur zum Schaden gereichen.

Es sieht so aus, als ob es sogar gewünscht sei, dass sich die Menschen über ihre Geschlechtsidentität unsicher sind. Es wird zumindest versucht, schon Kinder und Jugendliche in den Schulen diesbezüglich zu verunsichern. Verunsicherte Menschen sind leichter beeinflussbar und manipulierbar. Vielleicht ist das Ziel, das hinter der angeblichen Selbstbestimmung steht, ja die Erleichterung der Fremdbestimmung durch staatliche oder andere Institutionen.

Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen.

Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. (Genesis 1,27)

Männlich und weiblich erschuf er sie, nicht divers oder offen, oder … Ich schreibe hier nicht über extrem seltene Sonderfälle, die es verdienen, von ihren Mitmenschen alle nötige Hilfe zu erhalten. Diesen Menschen wird ein „Selbstbestimmungsgesetz“, in dem sie jährlich ihr Geschlecht ändern können, auch nicht helfen.

Zu meinem Menschsein gehört, dass es Dinge gibt, die mir vorgegeben sind. Dazu gehört nicht nur, ob ich Mann oder Frau bin. Wenn ich z. B. als musikalisch nicht oder nur mäßig begabter Mensch gerne ein Mozart oder Beethoven sein möchte, hilft es mir nicht, mich als Mozart zu definieren. Möglicherweise kann ich es durch viel Eifer erreichen, ein Instrument so halbwegs spielen zu können und andere durch meinen Gesang nicht zu sehr zu stören. Aber ich muss meine Grenzen und Gegebenheiten akzeptieren.

Man kann es auch positiv ausdrücken. Ich darf mich so akzeptieren, wie Gott mich geschaffen hat. So wie Gott mich geschaffen hat, ist es gut. Ich darf mein ganzes Wesen dankbar aus seiner liebenden Hand annehmen.

Meine Selbstbestimmung besteht nicht darin, dass ich entscheide, ob ich ein Mann bin oder eine Frau, ob ich klein oder groß gewachsen bin, ob ich musikalisch oder mathematisch oder technisch oder praktisch begabt bin. Meine Selbstbestimmung besteht darin, dass ich mich selbst und meine Gaben in den Dienst des Guten stelle, in den Dienst Gottes.

Wenn jemand denkt, er sei „im falschen Körper“ geboren, wäre es da nicht angebracht, zu einer ganzheitlichen Sicht des Menschen zu gelangen? Mein Körper ist nicht etwas, das mir aufgezwungen wurde. Mein Körper ist ein Teil von mir, ohne den ich nicht ich bin. Der Gedanke, dass mein Körper nicht meinem Wesen entspricht, führt zu einer Selbstentfremdung des Menschen. Die mangelnde Selbstannahme führt so einerseits zu einer Konzentration auf das eigene Ich, andererseits aber auch zu einer Selbstablehnung, da ich auch der von mir abgelehnte Körper bin.

Um mich selbst ganz in der richtigen Weise annehmen zu können, brauche ich meinen Schöpfer, der mich durch und durch kennt und mich aus Liebe geschaffen hat.

Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke. (Psalm 139,14)

Die Freiheit, die Gott dem Menschen geschenkt hat, besteht nicht in der Entscheidung über mein Geschlecht oder über meine Körpergröße oder Ähnliches. Sie erreicht ihr Ziel in der Zurückweisung der Sünde und in der Hingabe an Gott. Diese Freiheit hat jeder Mensch schon missbraucht. Das Tun der Sünde versklavt und macht die Selbstbestimmung für das Gute immer schwerer.

34 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. […] 36 Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. (Johannes 8,34.36)

Dazu ist Jesus gekommen, um uns aus der Sklaverei der Sünde zu befreien, damit wir wieder fähig werden, unser freies Ja zu Gott und seinem Willen zu sprechen. Das ist die wahre Selbstbestimmung, die uns Gott schenkt, wenn wir ihn über unser Leben bestimmen lassen.

31 Da sagte er zu den Juden, die zum Glauben an ihn gekommen waren: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger. 32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien. (Johannes 8,31-32)

Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen! (Galater 5,1)

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