In den letzten Jahren ist mehr und mehr von diversen „Phobien“ die Rede, die als schlecht und menschenfeindlich dargestellt werden. Man spricht von „Islamophobie“, „Homophobie“, neuerdings auch von „Transphobie“.
Was ist eine Phobie? Im Duden wird eine Phobie kurz als „extreme Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen“ definiert. So handelt es sich bei der Klaustrophobie um eine „krankhafte Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen“, bei der Akrophobie oder Hypsiphobie um Höhenangst, „dem Auftreten von Angst- und Schwindelgefühlen beim Blick aus großen Höhen in die Tiefe“, bei der Arachnophobie um eine „[krankhafte] Furcht vor Spinnen“ (Definitionen jeweils laut Duden).
Diese und andere Phobien knüpfen an verschiedene äußere Bedingungen an, die in der Regel zu einer aus den tatsächlichen Umständen nicht begründbaren Angst führen, außer man hat es tatsächlich mit einer hochgiftigen aggressiven Spinne zu tun. Wer unter einer dieser Phobien leidet, wird sich in seiner praktischen Lebensführung so verhalten, dass er einigermaßen gut damit auskommt. Jemand mit Höhenangst wird wohl nicht den Wunsch haben, eine steile Felswand hochzuklettern. In manchen stark ausgeprägten Fällen kann auch eine Behandlung hilfreich sein. Ein Leben aus dem Glauben schenkt auch einen neuen Blick auf die Wirklichkeit und kann helfen, Ängste und Phobien zu überwinden. Doch muss beim Glauben immer Gott im Zentrum sein, nicht die Phobie, die man überwinden will.
Diese Phobien können für den einzelnen Menschen sehr belastend sein, haben aber in der Regel keine negative Auswirkung auf die Gesellschaft und das Zusammenleben der Menschen.
Die neuen „Phobien“ hingegen wurden als Kampfbegriffe geprägt. „Islamophobie“ ist nicht eine psychische Störung, die man mit Klaustrophobie vergleichen kann. Mit „Islamophobie“ wurde ein Begriff geschaffen, bei dem es nicht um die Ängste eines Menschen geht, sondern der dazu dienen soll, Kritik am Islam in ein schlechtes Licht zu stellen.
Grundsätzlich gibt es genug Grund, sich vor dem Islam zu fürchten, was natürlich nicht bedeutet, dass man sich vor der freundlichen Frau mit Kopftuch im türkischen Laden nebenan fürchten soll.
Aber bei Betrachtung mancher Aussagen des Korans ist eine Angst oder „Phobie“ vor dem Islam nicht unverständlich. So heißt es etwa in Sure 9,111:
Allah hat von den Gläubigen ihre eigene Person und ihren Besitz dafür erkauft, daß ihnen der (Paradies)garten gehört: Sie kämpfen auf Allahs Weg, und so töten sie und werden getötet.
Oder in Sure 9,29:
Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen – von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde –, bis sie den Tribut aus der Hand entrichten und gefügig sind!
Oder in Sure 8,12:
Als dein Herr den Engeln eingab: „Gewiß, Ich bin mit euch. So festigt diejenigen, die glauben! Ich werde in die Herzen derer, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. So schlagt (ihnen auf) die Nacken und schlagt von ihnen jeden Finger!“
Die Geschichte der Verbreitung der „Religion des Friedens“ zeigt schon seit dem Auftreten Mohammeds, dass diese Worte des Korans sehr ernst genommen worden sind. Es gäbe also genug Grund zur „Islamophobie“ im eigentlichen Sinn des Wortes. Laut Sure 8,12 ist es doch kein Geringerer als Allah, der in die Herzen der Ungläubigen Schrecken einjagt. Also ist letztlich Allah der Urheber dieser „Islamophobie“.
Aber die muslimischen Erfinder des Begriffs der „Islamophobie“ haben diesen Begriff anders gemeint. Mit dem Vorwurf der Islamophobie soll jede berechtigte Kritik am Islam zum Verstummen gebracht werden.
Interessant ist, dass von einer „Christophobie“ oder „Christianophobie“ niemals die Rede ist. Jesus hat seinen Jüngern auch nicht gesagt, dass sie auf dem Weg Gottes töten sollen oder gegen die, die nicht an Jesus und den Jüngsten Tag glauben, kämpfen sollen. Jesus hat auch nicht verheißen, dass er in die Herzen der Ungläubigen Schrecken senden werde.
Die Antwort, die Christen auf Ablehnung und Anfeindung geben sollen, ist anders:
27 Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! 28 Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! (Lukas 6,27-28)
Führt unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben, damit sie, die euch jetzt als Übeltäter verleumden, durch eure guten Taten, die sie sehen, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung! (1 Petrus 2,12)
Vergeltet Böses nicht mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung! Im Gegenteil: Segnet, denn dazu seid ihr berufen worden, dass ihr Segen erbt. (1 Petrus 3,9)
Deswegen unterscheidet sich auch der christliche Begriff des Märtyrers sehr grundsätzlich von dem, was im Islam als Märtyrer verstanden wird.
Wer auf Gott vertraut, braucht auch keine Angst vor dem Islam haben. Christliche Kritik am Islam ist nicht vom Hass getragen, sondern von der Liebe zu den Menschen, denen durch eine falsche Religion der Weg zu Gott versperrt wurde. Es geht um die Menschen und um die Wahrheit, nicht darum, Hass zu verbreiten. Deswegen ist dieses Aufzeigen der negativen Seiten des Islams keine Islamophobie, schon gar kein „antimuslimischer Rassismus“ (als ob der Islam eine Rasse wäre). Es soll immer um die Wahrheit gehen, die auch Muslime in Jesus Christus finden sollen.
Auch die „Homophobie“ wird als ähnlicher Kampfbegriff verwendet. Den Grund zu einer berechtigten Angst, den es beim Islam gibt, gibt es bei Homosexuellen allerdings im Normalfall nicht.
Es stimmt, dass Homosexuelle in der Vergangenheit oft schlecht behandelt wurden. Gerade in islamischen Gesellschaften ist das auch heute noch so. In manchen islamisch geprägten Staaten müssen Homosexuelle mit der Todesstrafe rechnen. Das wird mit fortschreitender Islamisierung auch in Europa zu einem erhöhten Konfliktpotenzial führen.
Die derzeitige Tendenz geht allerdings eher in die Richtung einer staatlich oder gesellschaftlich gewollten Förderung der Homosexualität. Das geschieht durch Frühsexualisierung der Kinder und deren Verunsicherung über ihre sexuelle Identität. Wer das ablehnt, ist nicht „homophob“, sondern will die Kinder vor schädlichen Einflüssen schützen. Auch die Ablehnung der gleichgeschlechtlichen „Ehe“ ist keine Benachteiligung homosexueller Menschen. Eine gleichgeschlechtliche Beziehung kann keine Kinder hervorbringen und hat daher keinerlei Anspruch auf staatlichen Schutz oder staatliche Förderung. Zwei Männer oder Frauen, die gut befreundet sind und deswegen – ohne sexuelle Beziehung – in einem gemeinsamen Haushalt leben und als Freunde füreinander sorgen, werden auch nicht vom Staat gefördert. Liegt die Ursache einer Sonderstellung vor dem Staat in der ausgeübten Sexualität? Das kann doch nicht im Interesse der Gesellschaft liegen.
Vom biblischen Standpunkt her gesehen ist praktizierte Homosexualität als Sünde zu betrachten, auch wenn das in den offiziellen „Kirchen“ vielfach anders gesehen wird. Mehr dazu in diesem Beitrag. Es muss in einer offenen Gesellschaft möglich sein, auf die biblische Lehre hinzuweisen, ohne gleich als „homophob“ abgestempelt zu werden. Gott möchte in seiner Liebe alle Menschen zu der Freiheit führen, die uns Jesus schenkt. Diese Freiheit gilt auch homosexuellen Menschen.
Mit der „Homophobie“ verwandt ist der Vorwurf der „Transphobie“. Diesen Vorwurf müssen sich mittlerweile auch Feministinnen gefallen lassen, die dagegen sind, dass biologische Männer in für Frauen reservierte Bereiche eindringen, sodass Frauen sich dort nicht mehr sicher fühlen können, oder dass biologische Männer stolze Siege im Frauensport erringen können.
Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Es mag äußerst seltene Fälle geben, in denen die Geschlechtszugehörigkeit nicht eindeutig feststellbar ist. Aber man kann nicht vom Mann zur Frau werden oder von der Frau zum Mann. Mehr dazu hier.
Wer versucht, vor allem Kindern einzureden, dass man sein Geschlecht doch wechseln kann, wer Kinder verunsichert und diese dann zu höchst schädlichen chemischen Mitteln greifen oder sogar durch irreversible Operationen verstümmelt und unfruchtbar gemacht werden, schädigt durch sein Verhalten junge Menschen, die noch gar keinen Einblick in die Tragweite ihrer Entscheidungen haben. Solche Menschen dürfen keinerlei Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben. Man mag das „Transphobie“ nennen. Es ist Kinder- und Jugendschutz. Wenn ein erwachsener Mann gerne in Frauenkleidern herumläuft, entspricht das zwar nicht dem biblischen Menschenbild. In einer offenen säkularen Gesellschaft ist das aber seine freie Entscheidung. Doch der Verführung und Verunsicherung junger Menschen muss ein Riegel vorgeschoben werden.
In der Bibel ist noch von einer ganz anderen „Phobie“ die Rede, einer positiven „Phobie“. Es geht um die Gottesfurcht (φόβος Θεοῦ / phóbos Theú).
Das sind die Verheißungen, Geliebte, die wir haben. Reinigen wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes und streben wir in Gottesfurcht nach vollkommener Heiligung. (2 Korinther 7,1)
Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den König! (1 Petrus 2,17)
Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat! (Offenbarung 14,7)
Die Gottesfurcht ist keine Phobie. Sie ist Respekt und Ehrfurcht vor dem Schöpfer, vor dem Herrn meines Lebens, dem ich mich mit meiner ganzen Existenz verdanke. Er ist groß und allmächtig, er steht hoch über allem, was in dieser Welt einem Menschen Furcht einjagen kann. Wenn wir unsere Position vor ihm sehen, müssten wir vor Furcht und Zittern vergehen. Doch er ist es, der seine Geschöpfe, die gegen ihn rebellierten, liebt und aus ihrer Rebellion herausholen will. Dazu ist Gott in Jesus Christus Mensch geworden, um uns von unseren Sünden frei zu machen. Wer Gott fürchtet und ihm die Ehre erweist, erfährt diese Freiheit. Er wird sich von dem, wovor sich viele Menschen fürchten, nicht in Panik versetzen lassen. Er wird auch allen „Phobien“, die ihm als Kampfbegriffe vorgeworfen werden, zum Trotz an dem von Gott gezeigten Weg festhalten, zu dem er in Liebe einlädt.
12 Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt! Was es fürchtet, sollt ihr nicht fürchten; wovor es erschrickt, davor sollt ihr nicht erschrecken. 13 Den HERRN der Heerscharen sollt ihr heilig halten; vor ihm sollt ihr euch fürchten, vor ihm sollt ihr erschrecken. (Jesaja 8,12-13)
14 Aber auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leidet, seid ihr seligzupreisen. Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken, 15 heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
(1 Petrus 3,14-15)