Ungläubig sind ja diejenigen, die sagen: „Allah ist ja al-Masīḥ, der Sohn Maryams“. Sag: Wer vermag denn gegen Allah etwas (auszurichten), wenn Er al-Masīḥ, den Sohn Maryams, seine Mutter und all diejenigen, die auf der Erde sind, vernichten will? Allah gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist. Er erschafft, was Er will. Und Allah hat zu allem die Macht. (Sure 5,17)
Diese Stelle aus der Sure al-Māʾidah (der Tisch) versucht den christlichen Glauben an die Gottheit des Messias dadurch zu widerlegen, dass Gott ohne weiteres den Messias, seine Mutter und alle anderen Menschen auf der Erde vernichten können hätte, wenn er es gewollt hätte. Niemand könnte etwas dagegen ausrichten.
Dieses Argument kann nicht widerlegt werden, da es auf einer nicht eingetretenen Möglichkeit aufbaut. Aber es hat auch keinerlei Beweiskraft. Gott wollte den Messias nicht vernichten und hat es auch nicht getan.
Muslime glauben sogar, dass Gott Jesus vor seinem Tod am Kreuz bewahrt hat (anders als Mohammed, der der islamischen Tradition zufolge genau den Tod gestorben ist, dem ihm Allah für den Fall zugedacht hat, dass er sich „gegen Uns einige Aussprüche selbst ausgedacht hätte“ – Sure 69,44-47; mehr dazu hier). Wenn nach islamischer Lehre Gott Jesus sogar vor den Anschlägen menschlicher Bosheit bewahrt hat, um wie viel weniger ist anzunehmen, dass Gott den Gedanken, Jesus zu vernichten, auch nur in Erwägung gezogen hätte (während der Gedanke, dass Mohammed von Allah bestraft werden könnte, ausdrücklich im Koran in Sure 69 zu lesen ist).
Gott hat Jesus nicht vernichtet, aber er hat ihn auferweckt. Dadurch hat Gott Jesus und seine Lehre bestätigt. Die Auferstehung Jesu ist in sich kein Beweis für die Gottheit Jesu. Da Jesus aber in vielfältiger Weise den Anspruch erhoben hat, Gott zu sein, bestätigt seine Auferstehung auch seine Gottheit. Hätte Jesus diesen Anspruch zu Unrecht erhoben, wäre er ein schlimmer Gotteslästerer gewesen. Seine Tötung hätte der Intention des jüdischen Gesetzes entsprochen, auch wenn seine Feinde gottlose Machtmenschen waren und der Prozess gegen ihn ungerecht war. Gott hätte ihn gewiss nicht auferweckt.
Wir wissen, dass Gott Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. (Johannes 9,31)
Jesus blieb nicht im Tod.
Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. (Apostelgeschichte 2,24)
Es war so, dass Gott nicht nur Jesus nicht vernichtet hat, sondern ihn, dessen irdisches Leben von seinen Feinden beendet worden ist, von den Toten auferweckt hat und so bestätigt hat, dass Jesus göttlicher Natur ist, der ewige Sohn des Vaters, dem dieselbe Ehre gegeben werden muss wie seinem Vater.
[…] damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (Johannes 5,23)
9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, 10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu 11 und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipper 2,9-11)
Nicht die sind ungläubig, die Jesus die göttliche Ehre geben, die ihm gebührt, sondern die, diejenigen, die an Jesus glauben, als Ungläubige verleumden.
27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! (Johannes 20,27-28)