Es mehren sich Ankündigungen und Warnungen vor einem möglicherweise bald ins Haus stehenden Blackout, einem Zusammenbruch der Stromversorgung in großen Teilen Europas. Es sei an der Zeit, sich darauf vorzubereiten, Vorräte anzulegen, um zumindest mehrere Wochen ohne Strom zu überstehen. Falls so ein Blackout tatsächlich kommen sollte, dürfte das mit großer Wahrscheinlichkeit katastrophale Folgen haben. Darum spricht einiges dafür, vorzusorgen.
Ich möchte hier aber über Blackouts anderer Art sprechen, die noch ernsthafter sind.
Es gibt ein Blackout, das schon eingetreten ist, ohne dass sich die meisten Menschen dessen sonderlich bewusst sind. Es ist das Blackout der Sünde, die uns von der geistlichen Kraftquelle unseres Lebens getrennt hat.
Paulus schreibt darüber:
Ihr wart tot infolge eurer Verfehlungen und Sünden. (Epheser 2,1)
Gott hat uns zum Leben, zu einer tiefen Beziehung zu ihm, der unser Vater sein will, geschaffen. Durch unsere Sünde, unseren Egoismus haben wir diese Beziehung zerstört. Das ist der geistliche Tod, ein Leben ohne Gott. Trennung von Gott, das ist die schlimmste Katastrophe, die passieren kann. Das bedeutet ewige Traurigkeit, ewigen Schmerz.
Doch verwendet Paulus im Epheserbrief die Vergangenheitsform. Er setzt fort:
2 Ihr wart einst darin gefangen, wie es der Art dieser Welt entspricht, unter der Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich der Lüfte regiert und jetzt noch in den Ungehorsamen wirksam ist. 3 Unter ihnen haben auch wir alle einmal unser Leben geführt, als wir noch von den Begierden unseres Fleisches beherrscht wurden. Wir folgten dem, was das Fleisch und der böse Sinn uns eingaben, und waren von Natur aus Kinder des Zorns wie auch die anderen. 4-5 Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet. 6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlischen Bereichen gegeben, 7 um in den kommenden Zeiten den überfließenden Reichtum seiner Gnade zu zeigen, in Güte an uns durch Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt -, 9 nicht aus Werken, damit keiner sich rühmen kann. 10 Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten. (Epheser 2,2-10)
Paulus schreibt an Christen, an Menschen, die die Gefangenschaft in den Sünden, das Beherrschtsein von den Begierden überwunden haben. Das geschah durch den Glauben an Jesus, durch den sie Gottes unverdiente Gnade angenommen haben. Dadurch wurden sie Teilhaber seiner Auferstehung. Die Beziehung zu Gott wurde wiederhergestellt. Sie sind – geistlich gesehen – bereits im Himmel. Ihr Glaube zeigt sich durch ein Leben nach den Geboten Gottes, die in ihren guten Werken sichtbar werden.
Jesus ist das Licht der Welt (Johannes 8,12). Er hat die Worte des Propheten Jesaja erfüllt:
Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf. (Jesaja 9,1)
So setzt Jesus dem durch die Sünde bewirkten Blackout ein Ende. Doch geschieht das nicht automatisch. Das Angebot der Gnade und des Lichtes muss angenommen werden. Sonst bleibt man im Tod.
Dann gibt es noch ein zweites Blackout, das mit Sicherheit jeden Menschen betreffen wird. In mehr oder weniger naher Zukunft wird jeder sterben. Das kann sich noch über viele Jahrzehnte hinziehen, kann aber auch schon heute oder morgen sein. Doch eines ist sicher: Dieses Blackout ist unvermeidlich. Unser irdisches Leben ist begrenzt.
Dieser Grenze sollen wir uns bewusst sein. Deshalb gibt es in der Bibel die Aufforderung, ständig wachsam zu sein. Es gilt zu bedenken, dass der Aufenthalt in dieser Welt vorübergehend ist.
Unsere Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz. (Psalm 90,3)
Das Ansammeln von Vorräten mag sinnvoll sein, wenn wir uns auf einen länger dauernden Stromausfall vorbereiten wollen. Doch gilt auch hier die Warnung vor Habsucht. Wichtiger ist aber die Vorbereitung auf das Blackout am Ende unseres Lebens.
15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt. 16 Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. 17 Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte. 18 Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. 19 Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! 20 Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist. (Lukas 12,15-21)
„Bei Gott reich sein“, das können wir nicht aus uns selbst heraus. Wir können Gott nichts geben. Aber wir können uns in einem Leben aus dem Glauben von Gott beschenken lassen. Dadurch werden wir auch unabhängiger von den Dingen dieser Welt, die wir eines Tages ohnehin hinter uns lassen müssen.
So können wir das Blackout der Sünde hinter uns lassen und zuversichtlich auf das Blackout des Todes zugehen, das für den Gläubigen kein Blackout sein wird, sondern ein Gehen in die ewige Heimat, hinein in das unvergängliche Licht Gottes.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht. (Psalm 36,10)