Unter welchen Regenbogen stellen wir uns?

Diese beiden Regenbogenbilder sind an annähernd demselben Ort entstanden:

Vor einigen Jahren dieses hier:

Vor kurzem auch dieses:

Der erste Regenbogen ist ein Teil der guten Schöpfung Gottes. Er erinnert an einen Text aus dem Buch Genesis, in dem Gott nach der Flut einen Bund mit der ganzen Schöpfung geschlossen hat:

12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: 13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. 14 Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, 15 dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt. 16 Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. 17 Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde aufgerichtet habe. (Genesis 9,12-17)

Der Regenbogen drückt aus, dass Gott einen Bund des Friedens mit seiner Schöpfung geschlossen hat. Gott will das Leben, nicht den Tod. Er hat nicht geschaffen, um sein Werk zu zerstören.

Insbesondere will Gott den Frieden mit den Menschen, mit uns, die wir schon so oft gegen seinen Willen gehandelt haben. Unserem Nein, das wir durch jede Sünde, jeden Akt des Egoismus zum Ausdruck bringen, setzt Gott sein Ja entgegen. Er will unseren Frieden, unser Heil, unser Leben. Er will unsere Freiheit, die vor allem eine Freiheit von der Sünde ist. Er hat sein Ja zu uns vor allem und abschließend durch Jesus Christus gesprochen:

Denn er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. (2 Kor 1,20a)

Der Regenbogen auf dem zweiten Bild, der im „pride month“ Juni auf einer Fahne über einer Forsthütte der Stadt Wien weht (und auch sonst noch an zahlreichen öffentlichen Stellen), hat eine andere Botschaft. Er drückt den Wunsch nach einer gott-losen Freiheit aus, einer „Freiheit“, die in ihrer Rebellion gegen den Schöpfer letztlich nur Knechtschaft und Tod bringt. „Pride“ – Stolz – ist die Gesinnung, die der Demut entgegensteht. Wenn wir uns selbst so sehen, wie wir sind, stellen wir fest, dass es im Grunde nichts gibt, worauf wir stolz sein können. Das heißt nicht, dass es nichts Gutes in uns gibt. Aber gerade das Gute, das wir haben, haben wir nicht aus uns selbst. Es ist uns von Gott anvertraut worden und soll uns nicht zu Stolz, sondern zur Dankbarkeit führen. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, sehen wir, dass vieles bei uns nicht in Ordnung ist. Wir sehen unseren Mangel an Gutem, unsere Bosheit – wenn wir nur bereit sind, es zu sehen. Das soll uns zur Demut führen, dazu, Gott, der allein uns helfen kann, um Hilfe zu bitten.

Wir brauchen auch Ehrlichkeit, um den richtigen Umgang mit der Sexualität zu finden, um zu sehen, welch große Verantwortung mit diesem Geschenk Gottes verbunden ist. Dieses Geschenk hat nach Gottes Willen seinen Platz ausschließlich in einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, die auf Dauer angelegt ist. Wahre Liebe gibt es nicht ohne Treue, Treue bis zum Tod. Dieses Geschenk ist auf die Weitergabe des Lebens hin ausgelegt. Das ist die große Verantwortung, die Gott dem Menschen übertragen hat: Er darf das Leben weitergeben und so teilhaben am Schöpfungswirken Gottes. Das gottgewollte Ziel der Sexualität ist nicht der eigene Lustgewinn, sondern die liebevolle Hingabe an den Partner und die Offenheit für neues Leben, das dadurch entsteht.

Aus einer homosexuellen Beziehung kann kein neues Leben entstehen. Sie verfehlt dadurch ein wesentliches Ziel der Geschlechtlichkeit. Es ist gewiss in unserer Zeit, in der vielfach der Genuss und die Lust über alles gestellt wird, nicht einfach für Menschen, die in sich homosexuelle Neigungen verspüren, diese bewusst überwinden zu wollen. Der menschengemachte Regenbogen symbolisiert ja geradezu die Vergötzung der Lust. Letztlich führt dieses Leben, das im Gegensatz zum Willen unseres liebenden Schöpfers steht, nicht zu einer tiefen Erfüllung. Die tiefe Freude, die uns von der momentanen Gefühlslage unabhängig macht, kann nur Gott schenken.

Gott schenkt die Kraft, Versuchungen zu überwinden. Seine Liebe lehrt uns, wahrhaft zu lieben. So zu lieben, wo es nicht um uns selbst geht, sondern um das Beste für den anderen. Das Beste ist immer eine ungetrübte Beziehung zu unserem Schöpfer, die auch durch den Tod nicht beendet wird.

In manchen kirchlichen Kreisen, die sich als besonders weltoffen geben wollen, wird der Slogan „Liebe ist nicht Sünde“ vertreten. Ja, Liebe ist in keinem Fall Sünde. Doch müsste die Frage umgekehrt gestellt werden: Kann Sünde Liebe sein? Ist ein gottwidriger Umgang mit der Sexualität Liebe?

Unter welchen Regenbogen stellst du dich? Den Regenbogen Gottes, der uns durch seine Liebe das ewige Leben schenken will, das aber nur durch eine Abkehr von Sünde möglich ist? Oder unter den menschengemachten Regenbogen, der uns nur wegführen kann vom Gott des Lebens und dessen Ende Verzweiflung und Tod ist?

Liebe den HERRN, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. (Deuteronomium 30,20a)

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