„Ich glaub‘ an mich!“

Diesen Satz höre ich manchmal, wenn in einem Gespräch die Rede auf Gott kommt. Dieser Satz verrät auf jeden Fall ein starkes Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein muss ja nicht immer schlecht  sein, wenn man sich seiner Grenzen bewusst ist.

Der Satz „Ich glaub‘ an mich!“ zeigt aber auch eine große Kurzsichtigkeit.

Kurzsichtigkeit deswegen, weil man sein Leben auf eine äußerst schwache und hinfällige Grundlage aufbaut. „Ich“ – wer ist das? Mich gibt es seit ein paar Jahren oder maximal Jahrzehnten. Irgendwann gibt es mich nicht mehr, zumindest hier auf dieser Erde. Ich verdanke mich nicht mir selbst. Mich gibt es doch nur, weil meine Eltern es wollten – oder wenigstens akzeptierten. Meine Eltern gibt es nur wegen deren Eltern usw. Letztlich gibt es mich nur, weil Gott es so will. Ich finde die Grundlage meiner Existenz nicht in mir selbst. Wenn das so ist, finde ich auch die Erfüllung und den Sinn meines Lebens nicht in mir selbst, sondern nur in dem, der mich geschaffen hat.

Wenn ich nur an mich glaube, glaube ich an etwas, das sehr zerbrechlich ist. Meine Gesundheit, mein körperliches Wohlbefinden kann sehr schnell vorbei sein. Mein Leben kann jeden Tag aus sein.

Siehe: Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. Nur als Hauch steht jeder Mensch da. (Psalm 39,6)

Der Mensch gleicht einem Hauch, seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten. (Psalm 144,4)

13 Ihr aber, die ihr sagt: Heute oder morgen werden wir in diese oder jene Stadt reisen, dort werden wir ein Jahr bleiben, Handel treiben und Gewinne machen – 14 ihr wisst doch nicht, was morgen mit eurem Leben sein wird. Rauch seid ihr, den man eine Weile sieht; dann verschwindet er. (Jakobus 4,13-14)

Trotz meiner Vergänglichkeit bin ich fähig, Schönes, Gutes, Wahres wahrzunehmen. Ich bin fähig, über mich hinauszugehen. Es gibt in mir einen Wunsch nach dem Bleibenden, nach der Ewigkeit. Diese Sehnsucht nach dem Ewigen kann nur von meinem Schöpfer kommen, der ewig ist.

Das alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Überdies hat er die Ewigkeit in ihr Herz hineingelegt. (Kohelet 3,11)

Er hat mich nicht nur für die paar Jahre in dieser Welt geschaffen. Sein Wunsch ist, dass ich in der Beziehung zu ihm ewiges Glück und Erfüllung erfahre. Das ist aber nur möglich, wenn ich mein Leben in seine Hand lege, wenn ich Gottes Willen zu meinem Willen mache, wenn ich nicht an mich glaube, sondern an Ihn, dem ich alles verdanke.

Nur so kann er mich korrigieren, mich aus meinen Irrwegen herausführen, hin zu ihm, der ewig ist und auch mir die Ewigkeit verleiht.

Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. (Johannes 6,47)

Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat und dass ich ihn auferwecke am Jüngsten Tag. (Johannes 6,40)

Wenn ich nicht an mich, sondern an Gott glaube, habe ich eine tragfähige Basis nicht nur für die Ewigkeit, sondern auch für dieses Leben.

24 Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25 Als ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. (Matthäus 7,24-25)

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