Das erste Wunder, das Jesus gewirkt hat, war die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana. Johannes schreibt darüber in seinem Evangelium in Kapitel 2,1-12. Nach Vers 6-9 wurde eine Menge von etwa 600 Litern Wasser in Wein verwandelt. Das ist nicht nur für Muslime, denen Weingenuss erst im Paradies erlaubt sein wird, ein Anstoß. Wer bedenkt, wie viel Elend und Not durch den Alkohol verursacht wird, könnte leicht Probleme mit diesem Wunder Jesu bekommen. Andererseits gibt es auch Menschen, die mit dem ersten Wunder Jesu ihren leichtfertigen Lebensstil rechtfertigen.
Ich möchte hier einige Gedanken sammeln, die helfen sollen, das Wunder auf der Hochzeit zu Kana besser zu verstehen.
- Jesus ist gekommen, um das Reich Gottes zu verkündigen. Das tat er auch auf der Hochzeit. Er kam nicht, um sich oder andere zu unterhalten. Der Inhalt seiner Gespräche und seines Verhaltens war Gott und sein Reich.
- Jesus kannte die Menschen, mit denen er auf der Hochzeit zusammen war. Er setzte offensichtlich voraus, dass sie als gläubige Juden verantwortungsbewusst mit dem Wein umgingen.
- Falls das gesamte Dorf auf der Hochzeit war, erscheint die Menge des Weins in einem anderen Licht.
- Es ist nicht nötig, anzunehmen, dass der gesamte Wein auf der Hochzeit konsumiert wurde. Es könnte auch sein, dass die neue Familie einen Weinvorrat für längere Zeit haben sollte.
- Man sollte auch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass der von Jesus gemachte Wein frei von den schädlichen Wirkungen des Alkohols war. Der vollkommene Wein, den Jesus geschenkt hat, sollte im Menschen nur Gutes bewirken.
- Das Wort des Speisemeisters in Vers 10 („Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.“) setzt nicht zwingend voraus, dass die Gäste schon betrunken waren. Er drückt einfach das Erstaunen aus, dass der beste Wein nicht schon am Anfang gegeben wurde.
- Zu bedenken ist auch die symbolische Bedeutung des Wunders. Das Wasser aus den Gefäßen zur rituellen Reinigung wurde zu Wein. Jesus überwindet die Ritualvorschriften und führt zur Freude des messianischen Reichs. Diese Freude führt den Menschen zu einem neuen Leben nach Gottes Willen in Heiligkeit und Nüchternheit.
Jesus hat gewiss nicht den Alkoholkonsum gefördert. Sein erstes Wunder, in dem er seine Herrlichkeit offenbarte (Vers 11), sollte den Menschen zeigen, dass er gekommen ist, um den Menschen Freude zu bringen, die aus einer ungetrübten Beziehung zu Gott kommt.
18 Berauscht euch nicht mit Wein – das macht zügellos – , sondern lasst euch vom Geist erfüllen! 19 Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder erklingen, singt und jubelt aus vollem Herzen dem Herrn! 20 Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus! (Epheser 5,18-20)
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. (Johannes 10,10b)