Der koranische Jesus über seinen Tod

Und der Friede sei auf mir am Tag, da ich geboren wurde, und am Tag, da ich sterbe, und am Tag da ich wieder zum Leben auferweckt werde. (Sure 19,33)

Diese Worte legt der Koran in den Mund des Säuglings Jesus, als dieser die Ehre seiner Mutter verteidigte. Der koranische Jesus drückt hier aus, dass er voll und ganz im Frieden Gottes ruht. Sein ganzes Leben, von seiner Geburt bis zu seinem Tod, ja bis zu seiner Auferstehung ist im Frieden, in Harmonie mit Gott.

Wenn Jesus hier kurz nach seiner Geburt über seinen Tod spricht, so legt sich nahe, dass er den Tod am Ende seines irdischen Lebens meint. Wenn heutige Muslime diesen Vers so erklären, dass es hier um den Tod Jesu nach seiner Wiederkunft gehe, so wäre das für die Erstleser des Korans ziemlich unverständlich gewesen.

In derselben Sure finden wir in Vers 15 folgende Worte über Johannes den Täufer:

Und Friede sei auf ihm am Tag, da er geboren wurde, und am Tag, da er stirbt, und am Tag, da er wieder zum Leben auferweckt wird. (Sure 19,15)

Wie wir in Markus 6,14-29 lesen können, wurde Johannes von Herodes Agrippa hingerichtet. Weder Christen noch Muslime erwarten eine Wiederkunft des Johannes. In Sure 19,15 kann nur der Tod am Ende seines irdischen Lebens gemeint sein. Wenn wir nun einige Verse später dieselbe Aussage über Jesus lesen, sollte das dann ganz anders gemeint sein?

Warum sollte Gott Jesus vor seiner Tötung durch gottlose Menschen bewahren, aber Johannes nicht? Jesus selbst hat einen Zusammenhang zwischen dem Tod des Johannes und seinem eigenen Tod gesehen.

Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer sprach.  (Matthäus 17,12-13)

So wie Johannes gelitten hat und getötet wurde, sollte auch der Menschensohn (= Jesus) leiden und sterben.

Wir sehen also, dass zwischen den Worten Jesu in der Bibel und den Worten des koranischen Jesus in 19,33 inhaltliche Übereinstimmung herrscht. Die Worte im Munde des Säuglings Jesus können sich sinnvollerweise nur auf seinen Tod am Ende seines irdischen Wirkens beziehen. Nach seinem zweiten Kommen wird er nicht mehr sterben.

Nun sind die Worte des erhöhten Jesus Wirklichkeit:

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt. (Offenbarung 1,17b-18)

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