Wo ist Jesus? – Wo ist Mohammed?

Dieser Text soll eine Hilfestellung für Muslime sein, die Bedeutung Jesu und Mohammeds zu erkennen. Wo ist Jesus nach seinem irdischen Wirken, und wo ist Mohammed? Was sagt der Koran dazu?

1 Jesus

Als Allah sagte: „O ‚Isa, Ich werde dich (nunmehr) abberufen und dich zu mir emporheben und dich von denen, die ungläubig sind, reinigen und diejenigen, die dir folgen, bis zum Tag der Auferstehung über diejenigen stellen, die ungläubig sind. Hierauf wird eure Rückkehr zu Mir sein, und dann werde Ich zwischen euch richten über das, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet. (Sure 3,55)

Nein! Vielmehr hat Allah ihn zu Sich erhoben. Allah ist Allmächtig und Allweise. (Sure 4,158)

Diese beiden Koranstellen sagen, dass Jesus am Ende seines irdischen Wirkens zu Gott erhöht wurde. Auf die Frage nach dem Kreuzestod Jesu möchte ich hier nicht eingehen. Darüber soll es einen eigenen Beitrag geben. Klar ist die Aussage, dass Jesus nicht tot ist, sondern in der Gegenwart Gottes lebt.

In diesem Punkt stimmt der Koran mit der Bibel überein.

Im Buch Daniel lesen wir:

13 Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. 14 Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter. (Daniel 7,13-14)

Hier wird noch mehr über diesen „Menschensohn“ gesagt. Es wurde ihm die Herrschaft über alle Völker gegeben, die ihm dienten. Für „dienen“ steht ein Wort, das im Bibelaramäischen exklusiv für den Dienst an Gott verwendet wird. Das drückt seine einzigartige Position aus. Sein Reich wird ohne Ende sein.

Jesus selbst hat, als er vom Hohen Rat gerichtet wurde, auf diese Stelle aus Daniel Bezug genommen.

Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen. (Markus 14,61b-62)

Auch Stephanus, der erste Blutzeuge, sah Jesus zur Rechten Gottes stehen.

Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. (Apostelgeschichte 7,55-56)

Jesus lebt erhöht zur Rechten seines himmlischen Vaters. Von dort wird er kommen, um die ganze Welt zu richten.

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. (Matthäus 25,31-32)

2 Mohammed

Was mit Mohammed nach seinem irdischen Leben geschah, wird im Koran nicht direkt thematisiert. Es wird nur vorausgesetzt, dass er sterben würde:

Und Muhammad ist doch nur ein Gesandter, vor dem schon Gesandte vorübergegangen sind. Wenn er nun stirbt oder getötet wird, werdet ihr euch (dann) auf den Fersen umkehren? (Sure 3,144a)

Möglicherweise hat diesen Vers aber erst der erste Kalif Abu Bakr nach dem Tod Mohammeds verfasst. Ein von Buchari überlieferter Hadith weist in diese Richtung:

Aischa erzählte:
[…] Abu Bakr sagte: „Amma ba’du, wer unter euch Mohammed verehrt hat: Mohammed ist tot. Aber wer unter euch Allah verehrt hat: Allah lebt und wird nie sterben. Allah sagte: ‚Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. … (bis zu) die Dankbaren.‘ (3,144).“ (Der Erzähler fügte an: „Bei Allah, es war so, als ob die Leute nie zuvor gewusst hatten, dass Allah diesen Vers offenbart hatte, bis Abu Bakr ihn rezitiert hat, und die ihn gehört hatten, fingen an, ihn zu rezitieren.) (Sahih Al-Buchari, Bd. 2, Buch 23, Hadith 333)

Von einer Erhöhung Mohammeds zu Gott fehlt im Koran jede Spur.

In der Überlieferung wird berichtet, dass er im Schoße seiner Lieblingsfrau Aischa gestorben ist. Er ist tot. In Medina wird sein Grab gezeigt.

Wem folgen und gehorchen wir? Einem Toten oder ihm, der für alle Ewigkeit in der Gegenwart seines himmlischen Vaters lebt?

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