„Allahu akbar“

Die Worte „Allahu akbar“ („Allah ist größer“) werden von einem Muslim, der die Regeln seiner Religion befolgt, im Rahmen der fünf Pflichtgebete täglich 94-mal gesagt. Jeder Muslim ist mit diesen Worten tief vertraut. Sie sind für ihn ein kostbarer Schatz, ein Bekenntnis zu seinem Gott.

Dieselben Worte werden auch von Terroristen ausgerufen, wenn sie auf unschuldige Menschen losgehen, um sie auf oft brutale Weise zu töten.

Müsste da nicht ein riesiger Aufschrei durch die gesamte islamische Welt gehen, wenn diese jedem Muslim so heiligen Worte bei so schrecklichen und abscheulichen Verbrechen gerufen werden? Davon ist aber sehr wenig zu hören.

Wenn irgendwo Karikaturen von Mohammed, dem Propheten des Islams, angefertigt werden, wenn irgendwo in der Welt ein Koran verbrannt wird, gibt es weltweit Proteste dagegen. Warum fehlen die Proteste, wenn Verbrechen im Namen Allahs begangen werden?

Gäbe es Terroristen, die bei ihren Mordtaten Jesus Christus oder den dreieinen Gott preisen, würden sich alle, die sich zum christlichen Glauben bekennen, entschieden von diesem Missbrauch des Namens Jesu oder Gottes distanzieren. Bei derartigen Verbrechen würde das Heiligste des Christentums beschmutzt und der Lästerung preisgegeben.

Denn euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert, wie geschrieben steht. (Römer 2,24)

Wer den Namen Gottes missbraucht, kann vor Gott nicht bestehen.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht. (Exodus 20,7)

Ganz schlimm ist es, wenn man Gottes Namen für Verbrechen missbraucht und dadurch den Eindruck erwecken will, dass diese Verbrechen Gottes Wille seien.

Warum nun gibt es keine lautstarken Proteste der Muslime gegen diesen Missbrauch des Namens ihres Gottes? Ist es für Muslime ein größeres Problem, wenn sich jemand über Mohammed lustig macht, als dass unschuldige Menschen im Namen Allahs hingeschlachtet werden? Von offiziellen islamischen Institutionen gibt es zwar Aufrufe zur Gewaltfreiheit. Eine Distanzierung vom Missbrauch des Namens Allahs fehlt allerdings in der Regel. Als Beispiel sei eine Presseaussendung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich genannt.

Vielleicht liegt das weitgehende Ausbleiben eines Protests gegen den Missbrauch des Namens Allahs daran, dass viele Muslime das gar nicht als Missbrauch sehen.

In einem Hadith wird über den Angriff der Mohammeds auf die Juden der Oase Chaibar erzählt:

Es wurde überliefert, dass Anas sagte:
„Der Gesandte Allahs erreichte Chaibar am Morgen, und sie kamen mit ihren Schaufeln zu uns heraus.
Als sie uns sahen, sagten sie: ‚Muhammad und das Heer!‘ Und sie stürmten zurück in die Festung. Der Gesandte Allahs hob seine Hände und sagte: „Allahu Akbar, Allahu Akbar, Chaibar ist zerstört. Wahrlich, wenn wir in den Bereich eines Volkes hinabsteigen (d.h. in ihre Nähe), dann wird der Morgen für diejenigen, die gewarnt worden waren, schlimm sein. (Sunan an-Nasa’i 4340, übersetzt mit deepl.com)

Mohammed hat bei seinem Angriff auf die Menschen, die sich gerade mit ihren Schaufeln an die Feldarbeit machen wollten, dieselben Worte gerufen, die Terroristen bei ihren Verbrechen schreien, weil sie denken, durch ihre Terrorakte ihren Gott zu verherrlichen.

In einem anderen Hadith heißt es allgemein:

Überliefert von Ibn `Umar:
Wann immer der Gesandte Allahs von einer Ghazwa oder Hajj oder `Umra zurückkehrte, pflegte er dreimal „Allahu Akbar“ zu sagen. (Sahih al-Bukhari 6385)

Hajj (= Hadsch) ist die große, einmal im Jahr stattfindende Wallfahrt nach Mekka, `Umra ist eine Wallfahrt zu einer anderen Gelegenheit. In diesem Zusammenhang ist das „Allahu Akbar“ verständlich. Ghazwa1 meint einen Raubzug. Diese waren beim Propheten des Islams nicht selten. Mohammed hat dieser Überlieferung zufolge Allah auch für seine Raubzüge gepriesen.

Nach Sure 33,21 ist Mohammed ein schönes Vorbild für die Gläubigen.

Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.

Wenn man das bedenkt, wird klar, dass sich ein Muslim schwertut, etwas zu verurteilen, was Mohammed auch getan hat.

Allah selbst hat ja versprochen, Schrecken in die Herzen der Ungläubigen zu jagen:

Als dein Herr den Engeln eingab: „Gewiß, Ich bin mit euch. So festigt diejenigen, die glauben! Ich werde in die Herzen derer, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. So schlagt (ihnen auf) die Nacken und schlagt von ihnen jeden Finger!“ (Sure 8,12)

Wenn jemand „auf Allahs Weg“ kämpft und tötet und dabei möglicherweise auch als „Märtyrer“ getötet wird, dann macht er genau das, wozu Allah von den Gläubigen ihre Person erkauft hat.

Allah hat von den Gläubigen ihre eigene Person und ihren Besitz dafür erkauft, daß ihnen der (Paradies)garten gehört: Sie kämpfen auf Allahs Weg, und so töten sie und werden getötet. (Das ist) ein für Ihn bindendes Versprechen in Wahrheit […] (aus Sure 9,111)

Wenn man das alles bedenkt, wird verständlich, warum Muslime sich schwertun, etwas zu verurteilen, was Christen als Lästerung des heiligen Namens Gottes entschieden zurückweisen.

Jesus hat sich die Seinen nicht zum Töten erkauft, sondern zur Hingabe an Gott in einem Leben in Heiligkeit.

15 Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch eure ganze Lebensführung heilig sein. 16 Denn es steht geschrieben: Seid heilig, weil ich heilig bin! 17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht! 18 Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. (1 Petrus 1,15-19)

Die Größe Gottes wird durch ein heiliges Leben gepriesen, nicht durch Gewalttaten.


  1. Das deutsche Wort „Razzia“ leitet sich davon ab. 

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