Christen und Muslime stimmen darin überein, dass Jesus ein Prophet ist. Freilich besteht ein Unterschied darin, dass Muslime in Jesus nur einen Propheten sehen, Christen hingegen noch viel mehr als einen Propheten. Doch um diesen Unterschied soll es in diesem Text nicht gehen.
Als Prophet hat Jesus auch über die Zukunft gesprochen. Auch über seine eigene Zukunft und das Ende seines Lebens.
Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden. (Matthäus 16,21; Parallelen dazu in Markus 8,31; Lukas 9,22)
22 Als sie in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert werden 23 und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferweckt werden. Da wurden sie sehr traurig. (Matthäus 17,22-23; Parallelen in Markus 9,31; Lukas 9,44)
17 Als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die zwölf Jünger beiseite und sagte unterwegs zu ihnen: 18 Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf; und der Menschensohn wird den Hohepriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen 19 und den Heiden ausliefern, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; und am dritten Tag wird er auferweckt werden. (Matthäus 20,17-19; Parallelen in Markus 10,32-34; Lukas 18,31-34)
In diesen drei Stellen hat Jesus ganz direkt sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt.
Auch im Gleichnis von den Winzern sprach Jesus über seinen kommenden Tod.
37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. 38 Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen. 39 Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. (Matthäus 21,37-39; Parallelen in Markus 12,6-8; Lukas 20,13-15)
Der von den Winzern getötete Sohn des Gutsbesitzers steht im Gleichnis für Jesus.
Über einen etwas anderen Aspekt spricht Jesus in Johannes 10.
14 Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15 wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. […] 17 Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. 18 Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. (Johannes 10,14-15.17-18)
So wie ein Hirt im Kampf um das Leben seiner Schafe, sein Leben einsetzt, so hat Jesus sein Leben für seine Schafe, d. h. für die, die ihm folgen, hingegeben. Hier betont Jesus den Aspekt der Freiwilligkeit, und auch, dass der die Macht hat, sich das Leben wieder zu nehmen. Dieser letzte Punkt weist auf seine göttliche Natur hin.
Einige Tage vor seinem Tod wurde Jesus von Maria, der Schwester Martas gesalbt. In diesem Zusammenhang sagte Jesus:
Jesus jedoch sagte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt! (Johannes 12,7; Parallelen in Matthäus 26,12; Markus 14,8)
Jesus sprach hier bereits von seinem Begräbnis.
Nicht lange danach sagte Jesus:
23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. 25 Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. (Johannes 12,23-25)
32 Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. 33 Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. (Johannes 12,32-33)
Auch hier sprach Jesus wieder über seinen Tod. Vers 32 könnte auch anders verstanden werden. Johannes, der dabeistand, hat es aber eindeutig auf seinen Tod bezogen, was auch dem Zusammenhang der Stelle entspricht.
Am Abend vor seinem Tod hielt Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl.
26 Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. 27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sagte: Trinkt alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (Matthäus 26,26-28; Parallen in Markus 14,22-26; Lukas 22,19-20; 1 Korinther 11,23-25)
Jesus sprach hier von seinem vergossenen Blut, was seinen Tod voraussetzt. Durch diese Hingabe Jesu bis zum Tod hat Gott einen Neuen Bund geschlossen, der für alle gilt, die an Jesus glauben.
Wir sehen also, dass Jesus in verschiedenster Weise über seinen nahenden Tod gesprochen hat. Auch nach seiner Auferstehung sprach er noch darüber.
Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? (Lukas 24,26)
Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen. (Lukas 24,46)
Wäre Jesus nicht gestorben, dann wäre er über Gottes Pläne mit seiner Person im Irrtum gewesen. Er wäre ein falscher Prophet. Wenn Jesus aber ein falscher Prophet wäre, wäre nicht nur das Christentum falsch, sondern auch der Islam, da ja auch der Islam Jesus als Prophet Gottes betrachtet.
Muslimen bleibt nur die Ausflucht, dass das Evangelium verfälscht worden sei. Doch stellen sie sich damit auch gegen den Koran, der das nicht behauptet.
Überdies widerspricht die Theorie des verfälschten Evangeliums auch den Worten Jesu, der gesagt hat:
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. (Matthäus 24,35)
Auch in diesem Fall wäre Jesus ein falscher Prophet und der Islam widerlegt.
Sollte das einem Muslim nicht zu denken geben? Jesus hat sein Leben wirklich für euch gegeben. Es gab keine göttliche Verschwörung mit dem Ziel, die Menschen, ja sogar die engsten Jünger Jesu, für Jahrhunderte zu täuschen. Gott lügt nicht!