Am heutigen Karfreitag denken viele Menschen an den Tod Jesu am Kreuz. Oft ist das einfach eine Tradition, die man pflegt.
Eine Tradition, die nur an Äußerlichkeiten hängt, hat nicht die Kraft, unser Leben verändernd zu gestalten. Jesus ist nicht deswegen gestorben, damit die abendländische Kultur durch einen Gedenktag bereichert wird. Glaube an Jesus ist nicht Traditionspflege.
Es ist notwendig, eine persönliche Entscheidung zu treffen, Jesus nachzufolgen, und die sich daraus ergebenden Schritte zu setzen.
Paulus schreibt im Römerbrief über die Verbindung, die zwischen dem Leben eines Christen und dem Tod Jesu besteht.
3 Wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. 5 Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. 6 Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind. (Römer 6,3-6)
Paulus beginnt seinen Gedanken mit der Taufe. Die Taufe war damals nicht ein Ritus, der hauptsächlich an Säuglingen durchgeführt wurde. Die Taufe war der Ausdruck eines Entschlusses, sich von seinen Sünden abzuwenden und Jesus nachzufolgen. Dadurch wird unser Leben mit Jesus verbunden. Es geht um das Sterben und das Leben. Um das Sterben des „alten Menschen“. Das Leben eines Nachfolgers Jesu ist nicht mehr von den egoistischen sündhaften Wünschen bestimmt. Wer Jesus folgt, fragt nach dem Willen Gottes, nach dem, was gut, wohlgefällig und vollkommen ist (Römer 12,2).
Ein Christ hat vor Augen, dass der „alte Mensch“ mit Jesus mitgekreuzigt wurde, und in seinem Leben nichts mehr zu sagen hat. Wenn man merkt, dass uns Dinge, die Gott nicht will, wichtiger sind als Er, sollte das ein Anlass zum Nachdenken sein, ob ich wirklich schon den Weg Jesu gehe, ob mein alter Mensch schon gekreuzigt wurde. Auf jeden Fall sollten wir unser Leben ganz vor Gott bringen, dass er Herr in allen Bereichen unseres Lebens sein kann.
In Kolosser 3 finden wir eine schöne Zusammenfassung mit konkreten Beispielen, wie das neue Leben in Jesus Christus aussieht.
1 Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! 2 Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! 3 Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. 4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
5 Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist! 6 All das zieht den Zorn Gottes nach sich. 7 Einst war auch euer Lebenswandel von solchen Dingen bestimmt, ihr habt darin gelebt. 8 Jetzt aber sollt auch ihr das alles ablegen: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung und schmutzige Rede, die aus eurem Munde kommt. 9 Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt 10 und habt den neuen Menschen angezogen, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. 11 Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene, Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen. 12 Bekleidet euch also, als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte, mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld! 13 Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist! 15 Und der Friede Christi triumphiere in euren Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! 16 Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. In aller Weisheit belehrt und ermahnt einander! Singt Gott Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder in Dankbarkeit in euren Herzen! 17 Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn! (Kolosser 3,1-17)