Und bringt zwei Männer von euch als Zeugen. Wenn es keine zwei Männer sein (können), dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, mit denen als Zeugen ihr zufrieden seid, – damit, wenn eine von beiden sich irrt, eine die andere erinnere. (aus Sure 2,282)
Im ziemlich langen Vers 282 der 2. Sure geht es um die Vorgehensweise bei einer Kreditvergabe. Ein derartiges Rechtsgeschäft sollte einerseits schriftlich festgehalten werden, andererseits sollte es in der Gegenwart von Zeugen abgewickelt werden. Das war für die damalige Gesellschaft, in der viele nicht lesen und schreiben konnten, eine durchaus sinnvolle und berechtigte Vorgehensweise. Ob das in allen Gesellschaften unter allen Umständen so geschehen muss, ist eine andere Frage, ebenso, ob so eine Detailfrage wirklich durch Gottes ewiges unveränderliches Wort geregelt werden muss.
Es sollen zwei Männer sein, die das Geschäft bezeugen. Nur wenn keine zwei Männer verfügbar sind, geht es auch mit einem Mann und zwei Frauen. Das bedeutet, dass das Zeugnis einer Frau nicht denselben Wert hat wie das Zeugnis eines Mannes. Der Autor des Korans rechnete damit, dass eine der beiden Frauen sich irren könnte und dann durch die andere Frau wieder erinnert werden müsse. Wer sagt, dass bei einem Mann ein Irrtum ausgeschlossen werden kann?
In früheren Jahrhunderten war es leider wirklich so, dass das Wort von Frauen manchmal weniger galt als das eines Mannes. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum in der Kurzauflistung der Zeugen der Auferstehung Jesu das Zeugnis von Maria Magdalena und anderen Frauen fehlte. In den ausführlicheren Berichten der Evangelien werden sie aber als die ersten Zeugen erwähnt. Doch finden wir in der Bibel keine Aussage darüber, dass das Zeugnis einer Frau weniger zählt, weil sie sich irren könnte. Die gesellschaftliche Realität konnte durch die Bibel nicht begründet werden.
Im Koran hingegen bestimmt Allahs ewiges Wort für alle Zeiten, dass das Zeugnis einer Frau nur halb soviel zählt wie das eines Mannes. Die Minderwertigkeit einer Frau wird durch Allahs Wort für alle Zeit und Ewigkeit festgelegt.
Nach einem Hadith von Sahih al Buchari hat dieser Vers Mohammed zu weiteren Gedanken geführt:
Abu Sa`id Al-Khudri erzählte:
Einmal ging der Gesandte Allahs zur Musalla (um das Gebet) von `Id-al-Adha oder das Al-Fitr-Gebet (darzubringen). Dann kam er an den Frauen vorbei und sagte. „O Frauen! Gebt Almosen, da ich gesehen habe, dass die Mehrheit der Bewohner des Höllenfeuers ihr (Frauen) seid.“ Sie fragten: „Warum ist es so, o Gesandter Allahs?“ Er antwortete: „Ihr flucht oft und seid euren Ehemännern undankbar. Ich habe niemals jemanden gesehen, dem es mehr an Intelligenz und Religion mangelt als euch. Ein vorsichtiger vernünftiger Mann könnte von einigen von euch in die Irre geführt werden. Die Frauen fragten: „O Gesandter Allahs! Was ist mangelhaft in unserer Intelligenz und Religion?“ Er sagte: „Ist nicht der Beweis von zwei Frauen gleich dem Zeugnis eines Mannes?“ Sie bejahten das. Er sagte: „Das ist der Mangel an ihrer Intelligenz. Ist es nicht wahr, dass eine Frau während ihrer Monatsregel weder beten noch fasten kann?“ Die Frauen bejahten das. Er sagte: „Das ist der Mangel in ihrer Religion.“ (Sahih al-Buchari 304 – eigene Übersetzung aus dem Englischen)
Mohammed, so wie er in diesem mehr als 200 Jahre später niedergeschriebenem Text dargestellt wird, hat diese Koranstelle zum Anlass genommen, um dem Frauen grundsätzlich mangelhafte Intelligenz zuzuschreiben. Überdies hat er Frauen grundsätzlich Undankbarkeit ihren Männern gegenüber und häufiges Fluchen zugeschrieben und deshalb „gesehen“, dass die Mehrheit der Höllenbewohner Frauen sind. Kann dieser Mann wirklich ein Prophet Gottes sein und die von ihm hervorgebrachten Texte Wort des ewigen Gottes?
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. (Galater 3,28)