10 Wir stehen als Toren da um Christi willen, ihr dagegen seid kluge Leute in Christus. Wir sind schwach, ihr seid stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. 11 Bis zur Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße und werden mit Fäusten geschlagen und sind heimatlos. 12 Wir mühen uns ab, indem wir mit eigenen Händen arbeiten; wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand; 13 wir werden geschmäht und reden gut zu. Wir sind sozusagen der Unrat der Welt geworden, der Abschaum von allen bis heute. (1 Korinther 4,10-13)
Paulus hat diese Worte den Korinthern als Hilfestellung geschrieben. Sie sollten erkennen, dass es keinen Grund gibt, auf seine Weisheit und Erkenntnis stolz zu sein und es sich dabei in der Welt gemütlich einzurichten. Darum verweist er auf sein und der anderen Apostel Beispiel. Ein Nachfolger Jesu muss bereit sein, Verachtung, Spott, Not und Verfolgung zu ertragen. Nicht nur zu ertragen, sondern auch in der richtigen Weise zu antworten, dem Hass mit Liebe zu entgegnen. Das hat Paulus gemacht. Gerade in der Schwäche hat er Gottes Kraft erfahren. So hat er die Botschaft des Evangeliums mit seinem Leben bestätigt.
Knapp 600 Jahre später kam Mohammed mit dem Anspruch, dass seine Botschaft das Evangelium bestätige.
Er hat dir (Mohammed) das Buch mit der Wahrheit offenbart, das zu bestätigen, was vor ihm (offenbart) war. Und Er hat (auch) die Tora und das Evangelium (als Offenbarung) herabgesandt. (Sure 3,3)
Doch wie hat Mohammed auf Schmähung reagiert?
Es gab in Medina einen Mann namens Kaʿb ibn al-Aschraf, der Gedichte gegen Mohammed verfasst hat. Ibn Ishak1 schreibt darüber:
Da sagte Mohammed, nach dem Berichte des Abd Allah I. Abi-l-Moghith: wer schafft mir Ruhe vor dem Sohn Alaschrafs? Moh. I. Maslama, ein Bruder der Benu Abd Alaschal, antwortete: ich, Gesandter Gottes, ich will ihn erschlagen. Mohammed erwiederte: thu es, wenn Du kannst!
Ibn Maslama hat dieses mörderische Werk, das auch mit Lüge verbunden war, dann vollbracht.
Mohammeds Frage war: „Wer schafft mir Ruhe vor dem Sohn Alaschrafs?“ Es war sein persönliches Befinden, das im Mittelpunkt stand. Selbst wenn man annähme, dass Mohammed nur auf alttestamentliche Verhältnisse zurückgegriffen hätte, ist dieses Verhalten nicht akzeptabel. Er hätte als Staatsoberhaupt ein Gerichtsverfahren wegen Majestätsbeleidigung initiieren können. Mohammed hat den Weg des Meuchelmordes bevorzugt.
Ein anderes bekanntes Beispiel für die Rachsucht Mohammeds ist die jüdische Dichterin ʿAsmāʾ bint Marwān, die schon früher ermordet worden war. Diese beiden Opfer der Rachgier Mohammeds waren aber nicht die einzigen. Es gab der islamischen Überlieferung zufolge noch einige mehr.
Es geht hier nicht um die Frage, ob die Schmähungen dieser Dichter berechtigt oder nicht berechtigt waren. Die Schmähungen, die Paulus von Feinden des Christentums erdulden musste, waren sicher nicht berechtigt. Er hat aber ganz anders reagiert als Mohammed. Paulus wusste, dass er einem Herrn nachfolgte, der selber Schmähungen mit Geduld ertragen hat.
Mohammed hingegen war ein stolzer Mensch, der die Verletzung seiner Ehre nicht ertragen konnte. Er suchte seine eigene Ehre, nicht die Ehre, die Gott schenkt.
Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander annehmt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? (Johannes 5,44)
21 Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. 22 Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war keine Falschheit. 23 Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht; als er litt, drohte er nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. (1 Petrus 2,21-23)
- Das Leben Mohammed’s nach Mohammed Ibn Ishak bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischam. Aus dem Arabischen übersetzt von Dr. Gustav Weil, Stuttgart 1864, Zweiter Band, S. 6-7. ↩