15 Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel. 16 Auch aus den Städten rings um Jerusalem strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt. (Apostelgeschichte 5,15-16)
Mit diesen Worten beschrieb Lukas die Anfangszeit der Gemeinde, als Gott das von den Aposteln verkündete Heil durch Zeichen und Wunder bestätigte und bezeugte (Hebräer 2,3-4). Man könnte den Text so verstehen, dass mit dem Schatten von Petrus eine Art Heilungsautomatismus verbunden war. Auf wen immer der Schatten des Apostels fiel, der wurde geheilt.
Doch das steht nicht da. Man kann einerseits etwas über die Erwartungshaltung der Menschen erfahren und andererseits auch das Ergebnis, nämlich, dass die Kranken geheilt wurden.
Doch Gottes Wunder sind kein Automatismus. Sie geschehen aufgrund der liebevollen Zuwendung Gottes zum Menschen. Deswegen haben auch die Apostel die Wunder nicht im „Vorübergehen“ gewirkt. Wenn Petrus sah, dass Menschen, die Heilung brauchten und suchten, zu ihm gebracht wurden, können wir annehmen, dass er nicht einfach vorbeigegangen ist und auf die Heilkraft seines Schattens vertraut hat. Weil Petrus die Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes, die in Jesus zu uns gekommen ist, verkündet hat, hat er den Menschen auch seine persönliche Zuwendung geschenkt. So geschah die Heilung, die auf die überfließende Gnade Gottes in Jesus Christus hinwies. Die körperliche Heilung sollte die Menschen dazu einladen, auch ihr geistliches Heil bei Jesus zu finden, Vergebung ihrer Sünden zu erlangen und ein neues Leben in Gemeinschaft mit Gott zu führen.
Was hat die Menschen dazu bewegt, ihre Hoffnung darauf zu setzen, dass der Schatten von Petrus auf sie fallen würde? Sie wussten, dass Gott durch Petrus wunderbar handelt. Vielleicht hatten sie auch Scheu davor, ihn mit ihren Krankheiten und Problemen zu belästigen. Es ist nicht notwendig, anzunehmen, dass diese Menschen in abergläubischer Weise dem Schatten Petri eine Heilkraft innewohnte. Als Juden wussten sie, dass die Heilung von Gott kommt.
Denn ich bin der HERR, dein Arzt. (aus Exodus 15,26)
Sie sahen in Petrus einen Mann Gottes, durch den sie diese Heilung erfahren konnten. Durch ihn hat ihnen Gott seine liebevolle heilende Zuwendung geschenkt. Er ist der Gott, in dessen Schatten wir uns bergen dürfen.
Wie köstlich ist deine Liebe, Gott! Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel. (Psalm 36,8)