Unsere Regierungsspitze gedenkt der Opfer des Holocaust. Gut so. Man soll nie vergessen, zu welchen Gräueltaten Menschen, die sich gegen ihren Schöpfer gestellt haben, fähig sind.
Es stünde der Regierungsspitze aber gut an, nicht nur der Toten der Vergangenheit, sondern auch der derzeitigen Opfer einer mörderischen Ideologie zu gedenken. Täglich werden weltweit über 150.000 unschuldige Menschen im Mutterleib ermordet. Auch im kleinen Österreich sind es jährlich über 30.000. Während der kurzen Regierungszeit von Sebastian Kurz mussten auch schon über 50.000 ungeborene Kinder ihr Leben lassen.
Im Gegensatz zu den Toten der Vergangenheit, derer man nur gedenken kann, hätte es unsere Regierung in der Hand, die Toten der Gegenwart zu verhindern. Die Fristenlösung könnte mit einfacher parlamentarischer Mehrheit abgeschafft werden. Aber das ist offensichtlich nicht gewollt. Man gedenkt ja nicht einmal der Millionen Opfer der Abtreibung.
Der Toten der Vergangenheit zu gedenken und das Töten in der Gegenwart zuzulassen oder (wie die kleinere Regierungspartei) sogar als Menschenrecht1 zu sehen, ist pure Heuchelei.
- So heißt es im Grünen EP-Wahlprogramm 2019 (Spitzenkandidat war damals der derzeitige Vizekanzler) auf Seite 25: Dem reaktionären Rückfall bei Frauenrechten stellen wir entgegen, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in die Charta der Grundrechte der EU aufzunehmen. ↩