Ist Töten zeitgemäß?

Vor Kurzem erhielt ich vom „Team Wir für Kurz“, d. h., von der ÖVP, ein Schreiben, in dem es unter anderem heißt:

Es soll auch auf parlamentarischer Ebene mit Betroffenen und Experten diskutiert werden, ob die Bestimmungen zur Spätabtreibung noch zeitgemäß sind.

Es geht vor allem um die „eugenische Indikation“. Wenn zu befürchten ist, dass ein Kind mit einer Behinderung geboren wird, kann es in Österreich bis zur Geburt getötet werden. Das erinnert fatal an die Zustände, die herrschten, als die Nationalsozialisten an der Macht waren. Behinderte Menschen gelten offensichtlich auch heute noch als „unwertes Leben“, das man bis zur Geburt vernichten kann. Für die in der sozialistischen Tradition stehenden Parteien gilt die vorgeburtliche Kindstötung als Menschenrecht. Für die sich auf christliche Wurzeln berufende ÖVP stellt sich immerhin die Frage, ob das Töten von Kindern bis zur Geburt noch „zeitgemäß“ ist und will diese schwierige Frage von „Betroffenen und Experten“ klären lassen. Die Hauptbetroffenen, die im Mutterleib ermordeten Kinder, dürfen zur Klärung dieser Frage nichts beitragen.

Wie pervers ist unsere Gesellschaft, in der die einen die Tötung von ungeborenen Kindern als „Menschenrecht“ verteidigen und die anderen kein grundsätzliches Problem darin sehen, sondern sich nur die Frage stellen, ob das „zeitgemäß“ ist! Als ob das Töten unschuldiger Menschen je zeitgemäß gewesen wäre.

Wer das Leben der Schwachen nicht achtet, begibt sich auf den Weg des Todes.

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