36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. (Lukas 24,36-42)
Das Ereignis, das Lukas hier beschreibt, war die erste Erscheinung Jesu nach seiner Auferstehung im Kreis seiner Jünger. Einigen Frauen und Petrus und auch zwei Jüngern, die unterwegs waren, hatte er sich schon vorher als lebend erwiesen.
Jesus betonte in sehr eindrücklicher Weise, dass die Jünger nicht eine Vision hatten oder einen Geist sahen. Er wies auf seine Leiblichkeit hin. Sie konnten ihn berühren und er hat gegessen. Er war auch nach der Auferstehung noch Mensch im vollen Sinne des Wortes, nicht nur eine Seele, die ewig weiterlebt. Er war und ist für alle Ewigkeit ein Mensch mit Leib und Seele.
Jesus hat sich nicht einfach mit einem „für diese Gelegenheit materialisierten“ Körper gezeigt, wie das Jehovas Zeugen behaupten. Der Leib eines Menschen gehört zu seinem Wesen. Er kann ihn nicht nach Belieben tauschen. Auch Jesus tat das nicht.
Da Jesus nach seiner Auferstehung nicht mehr Teil dieser vergänglichen Welt war, schenkte er seine leibliche Gegenwart, wann und wo er es nach dem Willen seines Vaters wollte. Darum erschien er seinen Jüngern, die sich hinter verschlossenen Türen versammelt hatten (Johannes 20,19). Da Jesus in seinem Auferstehungsleib in dieser vergänglichen Welt erschien, erschien er unter den Bedingungen, die dieser irdischen Welt, deren Verwandlung noch aussteht, entsprechen. Wir können daher aus diesen Zeilen keinen Schluss darüber ziehen, wie es mit dem Auferstehungsleib in der ewigen Welt Gottes sein wird. Das wäre reine Spekulation.
Petrus hat auch in seiner Rede vor der bei Kornelius versammelten Schar betont, dass die Jünger mit dem auferstandenen Herrn Tischgemeinschaft hatten.
40 Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, 41 zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. (Apostelgeschichte 10,40-41)
Auferstehung ist vom Wesen her etwas anderes als ein bloßes Weiterleben der Seele oder als die Reinkarnation. Der Mensch ist nur in der Einheit von Leib, Seele und Geist wirklich Mensch. So war und ist es bei Jesus. So ist es auch bei jedem anderen Menschen.
Deswegen besteht die christliche Hoffnung auf Auferstehung nicht nur in der Erwartung des Weiterlebens einer unsterblichen Seele, sondern darin, dass Gott den Menschen in seiner Gesamtheit und Einheit von Leib, Seele und Geist erneuern und verherrlichen wird. So wie es bei Jesus war, wird es bei allen sein, die ihm folgen.
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. (1 Johannes 3,2)
20 Denn unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, 21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann. (Philipper 3,20-21)