War Mohammed der erste Muslim?

Sag: „Soll ich etwa einen anderen als Wali anstelle von ALLAH nehmen, Dem Schöpfer der Himmel und der Erde, Der zu speisen gibt, während ER nicht gespeist wird?!“ Sag: „Gewiß, mir wurde geboten, der Erste zu sein, der den Islam annahm.“ Und gehöre nicht zu den Muschrik! (Sure 6,14 Amir Zaidan)

162 Sag: „Gewiß, mein rituelles Gebet, mein Opfern, mein Leben und mein Tod gehören ALLAH, Dem HERRN aller Schöpfung. 163 Es gibt keinen Partner für Ihn. Und dies wurde mir geboten, und ich bin der erste der Muslime.“ (Sure 6,162-163 Amir Zaidan)

11 Sag: „Mir wurde geboten, ALLAH als Aufrichtiger im Din Ihm gegenüber zu dienen. 12 Und mir wurde geboten, der erste Muslim zu sein.“ (Sure 39,11-12 Amir Zaidan)

In diesen drei Abschnitten wurde mit der Aufforderung „Sag:“ Mohammed angesprochen. Aus diesen Stellen geht hervor, dass Mohammed der erste Muslim war. Andere Übersetzungen verwenden nicht das Wort Muslim, sondern schreiben von der Ergebenheit zu Allah. Bei Bubenheim und Elyas lautet Sure 39,12 so:

Und mir ist befohlen worden, der erste der (Ihm) Ergebenen zu sein.

Das ist die korrekte Wiedergabe des arabischen Wortes mus’limīn. Doch war Mohammed tatsächlich der erste Gottergebene? Auch dem Koran zufolge gab es schon vor ihm Menschen, für die genau dieses Wort verwendet wurde.

Ich habe alle Stellen geprüft, an denen die Worte mus’limūn, mus’limīn und mus’liman im Koran vorkommen und habe dabei folgende Stellen gefunden, die sich auf Gläubige aus biblischer Zeit beziehen. Alle Stellen sind nach der Übersetzung von Amir Zaidan zitiert.

Noach: 

71  Und trage ihnen die Geschichte von Nuh vor, als er zu seinen Leuten sagte: „Meine Leute! Sollten mein (längerer) Aufenthalt und meine Ermahnung mit ALLAHs Ayat für euch unerträglich sein, so übe ich ALLAH gegenüber Tawakkul. Also trefft eure Entscheidung mit den von euch Beigesellten! Eure Entscheidung soll dann nicht geheim sein, danach unterrichtet mich darüber und nehmt auf mich dabei keine Rücksicht! 72 Solltet ihr euch abwenden, so habe ich euch nicht um Lohn gebeten. Mein Lohn obliegt nur ALLAH. Und mir wurde geboten, einer der Muslime zu sein.“ (Sure 10,71-72)

Die Familie von Lot:

Dann fanden WIR in ihr nur ein Haus von Muslimen. (Sure 51,36)

Der Name Lot ist im Zusammenhang nicht genannt. Es geht um die Zerstörung von Sodom, von wo Lot gerettet wurde. Ohne die biblische Parallelstelle würde man weder die Namen der Stadt noch des Geretteten wissen.

Abraham (und Ismael):

Ibrahim war weder Jude noch Nazarener, sondern er war hanif, islam-praktizierend, und er war nie von den Muschrik. (Sure 3,67)

127 Und (erinnere daran), als Ibrahim die Grundmauer des Hauses errichtete und Isma’il: „Unser HERR! Nimm von uns an. Gewiß, DU bist ja Der Allhörende, Der Allwissende. 128 HERR! Mache uns zu zwei Muslimen, lasse aus unserer Nachkommenschaft eine Dir gegenüber islam-praktizierende Umma entstehen, zeige uns unsere Riten und vergib uns! Gewiß, DU bist ja Der Allvergebende, Der Allgnädige. (Sure 2,127-128)

Die Kinder Abrahams und Jakobs:

132 Und dies hinterließ Ibrahim seinen Kindern als Vermächtnis, sowie Ya’qub: „Meine Kinder! ALLAH hat euch doch den Din auserwählt, so sterbt nur als Muslime!“ 133 Oder wart ihr etwa Zeugen, als der Tod bei Ya’qub zugegen wurde, als er zu seinen Söhnen sagte: „Wem werdet ihr nach mir dienen?“ Sie sagten: „Wir werden weiterhin deinem Gott und dem Gott deiner Väter Ibrahim, Isma’il und Ishaq dienen, einem einzigen Gott, und wir sind Ihm gegenüber Muslime.“ (Sure 2,132-133)

Josef:

Mein HERR! DU hast mir vom Königtum zuteil werden lassen und lehrtest mich von der Deutung der Träume – DU Schöpfer der Himmel und Erde -, DU bist mein Wali im Diesseits und im Jenseits, lasse mich als Muslim sterben und den gottgefällig Guttuenden folgen!“ (Sure 12,101)

Die Zauberer des Pharaos in ihrer Antwort an ihn:

„Du bemängelst doch nichts an uns, außer daß wir den Iman an die Ayat unseres HERRN verinnerlicht haben, als diese zu uns kamen. Unser HERR! Verleihe uns Geduld und lasse uns als Muslime sterben!“ (Sure 7,126)

Das Volk Israel zur Zeit Moses:

Musa sagte dann: „Meine Leute! Solltet ihr den Iman an ALLAH verinnerlicht haben, so übt Ihm (alleine) gegenüber Tawakkul, wenn ihr Muslime seid.“ (Sure 10,84)

Der Pharao  beim Auszug der Israeliten:

Dann ließen WIR die Kinder Israils das Meer überqueren. Pharao und seine Soldaten sind ihnen dann aus Übertretung und Feindseligkeit gefolgt. Dann als er (Pharao) kurz vor dem Ertrinken war, sagte er: „Ich bekunde den Iman, daß es gewiß keine Gottheit gibt außer Der, an Die die Kinder Israils den Iman bekundeten, und ich bin einer der Muslime.“ (Sure 10,90)

Salomo forderte die Königin von Saba in einem Brief auf, Muslim zu werden:

„Erhebt euch nicht über mich und kommt zu mir als Muslime!“ (Sure 27,31)

Salomo zur Königin von Saba:

Und als sie kam, wurde ihr gesagt: „Ähnelt dein Thron diesem?“ Sie sagte: „Als ob er der Gleiche wäre!“ Und uns wurde vor ihr das Wissen zuteil und wir waren Muslime. (Sure 27,42)

Bubenheim und Elyas verstehen den letzten Satz als eine Aussage Salomos.

Die Jünger Jesu:

Und als ‚Isa den Kufr bei ihnen wahrnahm, sprach er: „Wer sind meine Helfer für ALLAHs (Din)?“ Die Jünger sprachen: „Wir sind die Helfer für ALLAHs (Din), wir haben den Iman an ALLAH verinnerlicht, und bezeuge, daß wir doch Muslime sind. (Sure 3,52)

(Und erinnere daran), als ICH den Jüngern durch Wahy zuteil werden ließ: „Verinnerlicht den Iman an Mich und Meinen Gesandten!“ Sie sagten: „Wir haben den Iman verinnerlicht und bezeuge, daß wir gewiß Muslime sind.“ (Sure 5,111)

Es ist klar, dass all die genannten Personen keine Muslime im heutigen Sinn waren. Doch steht im Arabischen dasselbe Wort wie in den eingangs genannten Stellen für Mohammed. Wenn man diese Stellen so versteht, dass Mohammed der erste Muslim war, dann müsste man das auch für die Menschen vor ihm sagen, die aber keinesfalls Muslime waren, sondern (abgesehen von den Zauberern und dem Pharao) Gottergebene. Keinesfalls kann man sagen, dass Mohammed der erste Gottergebene war, da der Koran bezeugt, dass es schon viele vor ihm gab. Überdies kann man bei näherer Betrachtung des Lebens Mohammeds zwar sagen, dass er Muslim im konfessionellen Sinn war, aber kein Mensch, der in seinem Leben wirklich Gott ergeben war. Das zeigt etwa ein Blick auf einige Stellen aus der Sure 33.

Wir haben es hier also wieder mit einem Widerspruch im Koran zu tun.

Wie wahre und selbstlose Hingabe an Gott aussieht, sehen wir am Beispiel Jesu. Wer ihm folgt, gibt sich Gott hin.

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