… bis in alle Generationen

20 Dem aber, der gemäß der Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken, 21 ihm sei die Herrlichkeit in der Kirche und in Christus Jesus bis in alle Generationen für ewige Zeiten. Amen. (Epheser 3,20-21)

Im 3. Kapitel des Epheserbriefs geht es um das Geheimnis des göttlichen Heilsplans, dass auch die Heidenvölker Zugang zum Volk Gottes und zu der in Jesus Christus gewirkten Erlösung haben. Die Größe dieses Heilsplans führt Paulus zu einem Gebet für die Gemeinde, dass sie dieses große Geheimnis Gottes und die Liebe Christi immer tiefer erkenne. Er schließt mit einem Lobpreis Gottes, dem die Herrlichkeit für ewige Zeiten sei.

Ähnliche Formulierungen des Lobpreises finden wir immer wieder in den Briefen des Apostels und anderen Schriften des Neuen Testaments, z. B.:

Ihm, dem einen, weisen Gott, sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen. (Römer 16,27)

Ihm sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen. (Galater 1,5)

Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen (1 Timotheus 1,17)

So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. (1 Petrus 4,11b)

Ihm, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, rettet, gebührt die Herrlichkeit, Hoheit, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und für alle Zeiten. Amen. (Judas 25)

Der Lobpreis in Epheser 3,21 hat im Vergleich dazu die Besonderheit, dass Paulus die kommenden Generationen erwähnt. Da es in der Ewigkeit kein Heiraten und keine Geburten gibt (vergleiche Matthäus 22,30), kann Paulus nur kommende Generationen auf dieser Erde gemeint haben.

Wenn Paulus noch mit vielen Generationen vor der Wiederkunft des Herrn gerechnet hat, ist offenkundig, dass er keine Naherwartung des zweiten Kommens Jesu hatte, auch wenn das heute von vielen Theologen angenommen wird. Allerdings gehen diese Theologen in der Regel davon aus, dass der Epheserbrief nicht von Paulus stamme, sondern eine spätere Fälschung sei, auch wenn sie das Wort „Fälschung“ nicht verwenden und lieber von „Pseudepigraphie“ sprechen. Zur Frage nach der Echtheit des Epheserbriefs gibt es einen eigenen Artikel, der sich mit den gegen die paulinische Autorschaft vorgebrachten Argumenten auseinandersetzt.

Wenn wir bedenken, dass Paulus den Auftrag Jesu, allen Völkern das Evangelium zu verkünden, vor Augen hatte, sollte klar sein, dass diese Aufgabe nicht innerhalb einer Generation zu bewältigen war, auch wenn im antiken Weltbild die Erde noch etwas kleiner war. Dann passt es ganz gut, dass Paulus noch von vielen kommenden Generationen schrieb.

In allen diesen Generationen soll Gott in Jesus Christus von den Seinen die Ehre gegeben werden, die ihm alleine gebührt.

Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was darin ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. (Offenbarung 5,13)

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