Einst machten sich die Bäume auf …

Einst machten sich die Bäume auf, zu salben einen König.
Denn dass nur Gott ihr Herrscher sei, das war ihnen zu wenig.

Den Ölbaum luden sie sich ein: Komm, um uns zu regieren!
Doch dessen Antwort war nur: Nein! Ich werde euch nicht führen.
Mein Öl, das Gott und Menschen ehrt, soll ich für euch aufgeben?
Und statt zu tun, was gut und wert, nun über Bäumen schweben?

Einst machten sich die Bäume auf, zu salben einen König.
Denn dass nur Gott ihr Herrscher sei, das war ihnen zu wenig.

Der Feigenbaum der Nächste war: Komm, sei du unser König!
Doch „Nein!“ auch dessen Antwort war: Seid mir nicht untertänig!
Die Süßigkeit und meine Frücht‘ soll ich für euch aufgeben?
Und statt zu tun, was meine Pflicht, nun über Bäumen schweben?

Einst machten sich die Bäume auf, zu salben einen König.
Denn dass nur Gott ihr Herrscher sei, das war ihnen zu wenig.

Den Weinstock baten sie nunmehr: Komm, uns als König leite!
Empört rief dieser: Nimmermehr! Geht weg von meiner Seite!
Den Wein, der Gott und Mensch erfreut, soll ich für euch aufgeben?
Soll ich, von meiner Pflicht befreit, nun über Bäumen schweben?

Einst machten sich die Bäume auf, zu salben einen König.
Denn dass nur Gott ihr Herrscher sei, das war ihnen zu wenig.

Zum Dornenstrauch sie sprachen nun: Du sollst uns König werden!
Er sprach: Wollt ihr das wirklich tun? Mich salben euch zum Herren?
Kommt, bergt in meinem Schatten euch, dass Schutz er euch gewähre!
Wenn nicht, geht Feuer aus vom Strauch, das Zedern selbst verzehret!

So machten sich die Bäume auf, zu salben einen König.
Dem, der zu sonst nichts nütze war, dem war’n sie untertänig.

Und was für diese Bäume gilt, das gilt auch für die Christen.
Gott jedem viele Gaben gibt zum Dienst an den Geschwistern.
Sie wollen keinen König, weil sie selber sich hingeben.
Einander dienen ist das Ziel, nicht über andern schweben!

So laufen Christen ihren Lauf im Dienst am ew’gen König. Allein nur Gott ihr Herrscher ist. Ihm dienen sie auf ewig.

Nach Richter 9,8-15.

Zum Hintergrund dieses Liedes und weitere Gedanken siehe auch den Beitrag Der König der Bäume.

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