Und als Mūsā für sein Volk um Wasser bat, da sagten Wir: „Schlag mit deinem Stock auf den Felsen!“ Da entsprangen ihm zwölf Quellen. Nun wußte jedermann, wo sein Platz zum Trinken war: „Eßt und trinkt von Allahs Versorgung und richtet auf der Erde nicht unheilstiftend Verderben an!“ (Sure 2,60)
Und Wir zerteilten sie in zwölf Stämme, in Gemeinschaften. Und Wir gaben Mūsā ein, als sein Volk ihn um Wasser bat: „Schlage mit deinem Stock auf den Felsen!“ Da brachen aus ihm zwölf Quellen hervor. Nun wußte jedermann, wo sein Platz zum Trinken war.
(Sure 7,160a)
Die Begebenheit, in der Gott dem Volk Israel durch Mose auf wunderbare Weise Wasser aus einem Felsen schenkte, lesen wir in der Bibel im Buch Exodus:
1 Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, einen Tagesmarsch nach dem anderen, wie es der HERR jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf, aber das Volk hatte kein Wasser zu trinken. 2 Da geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose antwortete ihnen: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den HERRN auf die Probe? 3 Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Söhne und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? 4 Mose schrie zum HERRN: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich. 5 Der HERR antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! 6 Siehe, dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels. 7 Den Ort nannte er Massa und Meriba, Probe und Streit, weil die Israeliten gehadert und den HERRN auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht? (Exodus 17,1-7)
Die biblische Erzählung ist detailreicher. Das Murren des Volkes fehlt im Koran. Die Formulierung in 7,160 „als sein Volk ihn um Wasser bat“ gibt die Dramatik des biblischen Berichts auch nicht annähernd adäquat wieder.
Ebenso fehlen im Koran, wie auch sonst überall, geografische Angaben.
Im Koran finden wir allerdings ein Detail, das in der Bibel fehlt. Beide Koranverse berichten von zwölf Quellen, die aus dem Felsen hervorbrachen.
Sollen wir annehmen, dass Allah dieses Detail erst 1800 bis 2000 Jahre nach dem Ereignis offenbart hat? Oder könnte es sein, dass der Autor dieser Stellen zwei unterschiedliche Ereignisse verbunden hat?
In Exodus 15,27 heißt es:
Dann kamen sie nach Elim. Dort gab es zwölf Quellen und siebzig Palmen; dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf.
Der biblischen Darstellung zufolge war der Aufenthalt an den zwölf Quellen von Elim früher, kurz nach dem Durchzug durch das Schilfmeer. Es handelte sich auch nicht um ein Wunder. Die zwölf Quellen waren an dem Ort schon vorhanden. Das Wasserwunder bei Massa und Meriba geschah später.
Da dem „schriftunkundigen Propheten“ eine nähere Kenntnis der Bibel fehlte, hat er wohl zwei Erzählungen, die er nur durch mündliche Überlieferung kannte, irrtümlich miteinander verknüpft und dadurch gezeigt, dass sein Werk nicht das Wort des allwissenden Gottes ist.
13 Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt. (Johannes 4,13-14)