85 Da verfolgte er einen Weg, 86 bis, als er den Ort des Sonnenuntergangs erreichte, er fand, daß sie in einer schlammigen Quelle unterging, und er fand bei ihr ein Volk. […] (Sure 18,85-86a)
Diese Verse aus der 18. Sure des Korans finden sich in einem längeren Abschnitt, der über die Erlebnisse eines Du´l Qarnain genannten Helden berichtet. Wir lassen die Frage, welche historische Persönlichkeit hinter dieser Figur stecken könnte – die meisten nichtislamischen Experten denken, dass Alexander der Große damit gemeint sei – , beiseite und wollen diesen Text im Hinblick auf seine Wissenschaftlichkeit prüfen. Ein vollkommenes Buch, dessen einziger Autor der allwissende Gott sein soll, darf auch in dieser Hinsicht keinen Fehler enthalten.
Wo ist der Ort des Sonnenuntergangs? Natürlich im Westen. Aber kann es auf einem Globus einen Ort des Sonnenuntergangs geben? Man kann von jedem Ort, der einen freien Blick nach Westen bietet, die Sonne untergehen sehen. Aber den Ort des Sonnenuntergangs gibt es auf einem Globus nicht. Eher passt diese Ausdrucksweise zu einer scheibenförmigen Erde.
Doch damit nicht genug. Es wird danach noch festgestellt, dass die Sonne „in einer schlammigen Quelle unterging“. Wie sollte das möglich sein, da doch der Sonnenradius ca. das 109-Fache des Erdradius beträgt. Ist das wirklich das fehlerlose Wort Allahs?
Manche Muslime suchen die Situation dadurch zu retten, dass sie behaupten, es sei hier nur vom subjektiven Eindruck Du´l Qarnains die Rede. Er habe den Eindruck gehabt, die Sonne ginge in einem schlammigen Quell unter. Doch spricht der Zusammenhang für diese Lösung? Während für jeden gewöhnlichen Menschen die Beobachtung des Sonnenuntergangs eine häufige Erfahrung ist, die manchmal auch mit besonderer Schönheit verbunden ist, geht es hier um einen großartigen Helden, der es tatsächlich geschafft hat, den Ort des „echten“ Sonnenuntergangs zu erreichen. Er konnte sehen, was die meisten Menschen nicht sehen konnten. Für die meisten Menschen geht die Sonne irgendwo in der Ferne unter. Du´l Qarnain kam so nahe ans Geschehen, wie man nur kommen konnte, bis zum Ort des Sonnenuntergangs. Dort geht die Sonne in einem schlammigen Quell unter.
Das bestätigt auch Mohammed in einem Hadith:
Abu Dharr erzählte: Ich saß hinter dem Gesandten Allahs, der, während die Sonne unterging, auf einem Esel ritt. Er fragte: Weißt du, wo sie untergeht? Ich antwortete: Allah und sein Apostel wissen es am besten. Er sagte: Sie geht in einer Quelle warmen Wassers unter. (Sunan Abi Dawud 4002)
Wer hat den Koran besser versanden, Mohammed, der „Gesandte Allahs“ oder Apologeten unserer Zeit? Wenn nun Mohammed lehrt, dass die Sonne in einer Quelle warmen Wassers untergeht, wollen ihn nun seine Nachfolger des Irrtums beschuldigen? Wenn aber Mohammeds Interpretation offenkundig nicht der physikalischen Realität entspricht, ist der Koran ebenso offenkundig nicht das fehlerlose ewige Wort des Schöpfers.